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Aerosolmessung bestätigt

Keine größere Corona-Gefahr in belüfteten Reithallen als draußen

Das Fraunhofer Institut hat zusammen mit ParteQ GmbH im Auftrag des Fachverbandes für pferdegestützte Therapie, Förderung und den Pferdesport für Menschen mit Behinderung, Deutsches Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) eine Messung der Aerosole durchgeführt.

In gut belüfteten Reithallen ist die Ansteckungsgefahr nicht größer als draußen.

Warendorf - Im Lockdown war die Tiergestützte Therapie lange Zeit außer Gefecht gesetzt. Umso wichtiger war es dem DKThR, auf Dauer zu belegen, dass in gut gelüfteten Reithallen der Aerosolgehalt nicht höher ist als draußen. Entsprechend beauftragte er das Fraunhofer Institut HHI und die ParteQ GmbH im Frühjahr 2021 mit einer Messung in der Einrichtung Weißer Bogen in Köln unter Berücksichtigung von Reit- und Therapie mit und ohne Maske.

So heißt es in der Pressemitteilung:

Die Halle mit den Maßen 20 mal 40 Metern entspricht der klassischen Bauweise von Reithallen, die grundsätzlich luftdurchflutet gebaut sind, zusätzlich blieb ein seitliches Tor geöffnet. Die Messung fand dabei an einem warmen, nahezu windstillen Tag statt, so dass auch kein Durchzug gegeben war. Die Untersuchungen ergaben in allen Szenarien keine nennenswerte Aerosolkonzentration, diese lag stets unter einem Prozent. Die Untersuchungen erfolgten mit Hilfe von Dummys, durch die Aerosole ausgestoßen wurden. Sie wurden dabei an die unterschiedlichen Szenarien aus Therapie und Reiteinheiten angepasst, jeweils mit Messungen mit und ohne Maske.

Das Fazit:

  • Alle gestellten Szenarien zeigten extrem geringe Transportraten des Aerosols. Lediglich in unmittelbarer Nähe zum Emitter konnten Werte im Bereich von 0,6 Prozent des Quellwertes gemessen werden. Dies war in den Therapiesituationen der Fall. Selbst diese Konzentrationen sind so niedrig, dass eine Ansteckung mit viralen Erkrankungen durch Aerosoltransport extrem unwahrscheinlich ist.
  • Der nachgestellte Reitunterricht zeigte Übertragungsraten des Aerosols, die im Bereich der Messungenauigkeit lagen, so dass hier eine Virusübertragung durch Aerosoltransport sogar ausgeschlossen werden kann.

Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass belüftete Reithallen hinsichtlich der Aerosolübertragung nicht anders zu bewerten sind als der Außenbereich. Es kommt lediglich auf den Abstand von grundsätzlich eins Komma fünf bis zwei Metern an, sowie auf das Tragen eines mehrlagigen Mundnasenschutzes in Szenarien, in denen der erwähnte Abstand nicht eingehalten werden kann.

Dieses Ergebnis entspricht der Haltung des Fachverbands seit Beginn der Pandemie unter fachlicher Betreuung seines Medizinischen Beirats und unterstützt zudem das Ergebnis der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) mit Hilfe des COVID-19 Risikorechners für Aerosolübertragung des Max-Planck-Instituts.