Herpes-Impfpflicht kommt 2023
Fulda - Nach dem Herpesvirus-Ausbruch bei der internationalen Turniertour im spanischen Valencia im Februar/März waren insgesamt 18 Pferde aus verschiedenen Nationen gestorben. Entsprechend wurden die Forderungen einer Impfpflicht für Turnierpferde lauter, zumindest gegen den Virustyp EHV-1. FN-Veterinärin Dr. Enrica Zumnorde-Mertens sprach sowohl die Vor- als auch die Nachteile an: So sei das Hauptziel der Impfung, die Virusausscheidung in einem Bestand zu senken. Die Impfung könne jedoch nicht das einzelne Pferd vor einer Infektion und Erkrankung schützen. Sie sei auch weniger effektiv, wenn geimpfte und ungeimpfte Pferde zusammen gehalten würden. Entsprechend sei sie dann besonders sinnvoll, wenn alle Pferde in einem Bestand geimpft seien, denn dadurch sinke die Menge der ausgeschiedenen Viren, da geimpfte Pferde weniger Viren ausscheiden. Wenn weniger Viren kursieren, sinke das Risiko der Krankheitsübertragung. Bei jeder Impfung bestehe allerdings natürlich das Risiko einer Impfnebenwirkung. Dennoch würden mehrheitlich die Vorteile der Impfung gegen EHV-1 überwiegen.
Alle Hersteller haben signalisiert, dass der erwartete Bedarf an Impfdosen gedeckt werden könne, so die FN. Um Engpässe zu vermeiden, wolle man deshalb das Jahr 2022 als Übergangsjahr einplanen. Nach erfolgter Grundimmunisierung in bestimmten Zeitabständen werden halbjährliche Auffrischungsimpfungen analog zur Influenza-Impfung erforderlich.