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Was schmeckt Pferden?

Süß, salzig, sauer und bitter – so schmeckt der Mensch. Doch wie sieht es bei Pferden aus? Tierärztin Dr. Kathrin Irgang klärt auf.

Süßes Futter mögen Pferde besonders gerne.

Berlin – „Pferde können wie Menschen die vier Geschmacksrichtungen süß, salzig, sauer und bitter unterscheiden“, weiß Tierärztin Dr. Kathrin Irgang, die sich auf die Ernährung von Pferden spezialisiert hat. Dafür haben sie nicht nur verschiedene Geschmackspapillen auf der Zunge, sondern auch eine beachtliche Anzahl an Geschmacksknospen – über 35.000! Im Vergleich: Eine Katze hat nur etwa 400. Das differenzierte Geschmacksempfinden von Pferden bringt die Expertin mit der Art der Nahrungsaufnahme in Zusammenhang: „Raubtiere erlegen ihre Beute und fressen sie sofort. Das Vergiftungsrisiko durch Verderb ist dementsprechend gering. Pflanzenfresser hingegen nehmen deutlich länger und mehr Nahrung am Tag auf. Sie sind darauf angewiesen, Dinge auszusortieren, die ihnen nicht bekommen könnten.“
Vor der Annahme, dass Pferde Giftpflanzen zuverlässig meiden, warnt die Tierärztin jedoch eindringlich. Vor allem, wenn diese getrocknet sind. „Manche Giftpflanzen wie Herbstzeitlose oder Jakobskreuzkraut verlieren im Heu ihre Bitterkeit, dadurch werden sie eher mitgefressen. Auch süßlich schmeckende giftige Hölzer, wie zum Beispiel Robinie, können Pferde zum Knabbern verleiten.“ Das lässt schon erahnen: Die Lieblingsgeschmacksrichtung von Pferden ist süß. In Obstsäften, Malzbier oder Honig lassen sich daher bei mäkeligen Kandidaten geschickt Medikamente untermogeln.