Rio de Janeiro/BRA – Die Geländestrecke des französischen Parcours-Bauers Pierre Michelet war anspruchsvoll – eben olympiawürdig. Insgesamt sechs Stürze gab es, die glücklicherweise allesamt glimpflich ausgingen. Leider sammelte auch das deutsche Team im Gelände Minuspunkte. Julia Krajewski schied nach drei Verweigerungen mit Samourai du Thot aus.
Michael Jung und Sam FBW zeigten hingegen als zweites deutsches Paar einen Bilderbuchritt ohne Fehler. Zwar musste der Reiter nach eigenen Angaben "etwas mehr tun als sonst", aber konzentriert gingen die Routiniers immer den direkten Weg und lieferten so eine fehlerfreie Runde.
Und auch Ingrid Klimke und Hale Bob OLD zeigten eine Vorstellung wie aus dem Lehrbuch. Bis zum Vorbeiläufer am letzten Wasserkomplex. "Leider stimmte die Linie zum zweiten Fisch nicht", sagte die Reiterin enttäuscht. Klimke hatte diese Klippe schon im Vorfeld als schwierig eingeschätzt und auch Sandra Auffarth, die ebenfalls in dieser Hindernisfolge Probleme bekam – allerdings am letzten Sprung – hatte die Fehlerquelle schon beim Abgehen gesehen. Weil sie ihren Weg aber nicht kreuzte, wurde der Vorbeiläufer nach einer Videoanalyse nicht als Verweigerung gewertet. Anstatt 86,4 haben sie und Opgun Louvo nun nur noch 66,4 Minuspunkte und reihen sich damit in der Einzelwertung direkt hinter Ingrid Klimke auf Platz 20 ein. Ingrid Klimke und Hale Bob nahmen in diesem Komplex dann den längeren Weg, was ihnen zu den 20 Strafpunkten noch 6 Zeitstrafpunkte einhandelte. Insgesamt 65,5 Minuspunkte bedeuten Rang 19 in der Einzelwertung.
 
Derzeit Führender in der Einzelwertung ist der Australier Christopher Burton mit Sandro Hit-Sohn Santano II und 37,6 Minuspunkten, gefolgt von Michael Jung und dem Franzosen Nicolas Astier mit Piaf de B’Neville (42 Minuspunkte). In der Teamwertung steht die deutsche Mannschaft mit insgesamt 172,8 Minuspunkten auf Platz vier. Die Führung nach dem Gelände übernimmt Australien mit 150,3 Minuspunkten, gefolgt von Neuseeland (154,8 Minuspunkte) und Frankreich (161 Minuspunkte).
 
Morgen geht es ab 15 Uhr (10 Uhr Ortszeit) in zwei Springen um die Mannschafts- und Einzelmedaillen der Vielseitigkeitsreiter. -kia-