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Weltreiterspiele 2014

Dressur: Kür-Gold für Charlotte Dujardin, Helen Langehanenberg holt Silber

„Drachen zähmen leicht gemacht“ heißt der Film, zu dessen Musik Charlotte Dujardin Kür reitet. Und sie hat ihren Valegro in der Tat gezähmt.

Caen/FRA – Premiere der neuen Kür war beim Weltcup-Finale in Lyon, in Aachen gab’s die zweite Auflage und eben bei den Weltreiterspielen die dritte. Und man wird nicht müde, zuzuschauen. Mit sagenhaften Wechseltouren, tollen Pirouetten, den Piaffen und Passagen, die Valegro so sensationell beherrscht – das war Dressurreiten vom Feinsten! Wer Fehler finden wollte, störte sich vielleicht an einem kleinen Stocken in der Schrittour – geschenkt. Dieser Sieg – Charlotte Dujardins zweite Einzel-Goldmedaille hier nach der im Grand Prix Special – war verdient. 92,161 Prozent – 89,178 % die technische, 95,142 % die künstlerische Note – damit ist die Britin amtierende Olympiasiegerin, Europa- und Weltmeisterin. Das haben vor ihr übrigens auch schon zwei deutsche Dressurreiterinnen geschafft: Isabell Werth mit Gigolo und Nicole Uphoff mit Rembrandt. Die frischgebackene Doppel-Weltmeisterin wird jedenfalls heute Abend feiern, ihr Trainer Carl Hester, hat, wie sie meint, schon den einen oder anderen Drink intus. Und die „richtige Party, die gibt’s dann zu Hause“.
 
Silber ging wie schon im Grand Prix Special an Helen Langehanenberg und Damon Hill NRW. Wenn Valegro nicht wäre... Eine wunderschöne Vorstellung mit einem losgelassen gehenden Damon Hill, der frisch war, als habe er die letzten Tage allenfalls ein leichtes Gymnastikprogramm absolviert und nicht schwere, kräftezehrende Prüfungen. „Für mich war das perfekt. Es hat sich besser angefühlt als mein 90-Prozent-Ritt“, so die Reiterin, die diese magische Marke im Februar in Neumünster knackte. Heute gab’s 88,286 Pozent (86,428 und 90,142). Ihr Dami hat – wie nach jedem größeren Turnier – jetzt erst mal Pause, bevor die beiden in die Wintersaison starten.
 
Dritte wurde die letzte Starterin, die Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival (85,714 %). Mit ihrem engagierten Ritt stieß sie Kristina Sprehe und Desperados, die 83,125 % vorgelegt hatten, quasi in letzter Minute vom Treppchen. Alle Achtung, wie die mehrfache Weltcup-Siegerin den 17-Jährigen präsentierte! Trotzdem: Die Frage nach einer möglichen Verabschiedung des verdienten Kämpen liegt ja nahe. Doch für die Reiterin stellt sie sich nicht: „He keeps on going“, sagt sie lapidar. Weiter geht’s. –mic–