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Leseprobe: Wo ist der Wurm drin?

Die Zeitgemäße Selektive Entwurmung richtig anwenden

Weg vom Gießkannenprinzip, hin zu einer strengen Diagnostik, die eine Gabe von Wurmkuren erst bei bestimmten Werten vorsieht. Die Zeitgemäße Selektive Entwurmung soll die Gefahr von Resistenzen verringern und schonender für Pferd und Umwelt sein.

Kotproben analysieren lassen und nur bei Bedarf entwurmen - so sieht es die Zeitgemäßige Selektive Entwurmung vor.

In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts trieben insbesondere die Große Strongyliden ihr Unwesen. Die Darmparasiten konnten Pferde ernsthaft krank werden lassen. Deshalb musste eine effektive Behandlungsstrategie her. Damals war gerade das erste Entwurmungspräparat mit einem Wirkstoff der Gruppe Benzimidazole auf dem Markt. Um die Großen Strongyliden in den Griff zu bekommen, sollte damit viermal pro Jahr prophylaktisch entwurmt werden. Und tatsächlich: Die Großen Strongyliden verschwanden weitgehend. Das so erfolgreiche Konzept wurde auf andere Wurmarten, vor allem auf die Kleinen Strongyliden, und auf andere Wirkstoffe übertragen. Über Jahrzehnte wurde weiterhin viermal pro Jahr behandelt. Dieses Konzept ist heute als Strategische Entwurmung bekannt. Ende des 20. Jahrhunderts traten allerdings erste Resistenzen auf und einige Tierärzte kritisierten den Ansatz. Seit 2010 gibt es nun ein System, das die Pferde mittels regelmäßiger Kotproben einem Ampelsystem zuordnet, erst bei bestimmten Werten Wurmkuren vorsieht – und deren Erfolg im Anschluss daran auch überprüft. Die Selektive Entwurmung wurde zunächst für die Kleinen Strongyliden entwickelt und schließt mittlerweile alle Endoparasiten ein; korrekterweise wird sie deswegen heute als Zeitgemäße Selektive Entwurmung bezeichnet.

Einen Überblick über das Konzept, Vor- und Nachteile und den Einstieg gibt es in der März-Ausgabe der Reiter Revue, die Sie hier direkt versandkostenfrei bestellen können.