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Drei Fragen an FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach

„Die Gesellschaft gesteht uns die Versorgung unserer Pferde zu!“

Für jeden Reiter ist es selbstverständlich, dass er die Verantwortung für sein Pferd trägt, es versorgen und bewegen muss. Doch in Zeiten der Corona-Krise ist es das nicht. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) setzt sich auch weiterhin dafür ein, dass die Reiter zu den Pferden dürfen. Allerdings mit deutlichen Abstrichen.

Corona schränkt auch in Reitstellen die Möglichkeiten ein.

Warendorf – In den sozialen Netzwerken wird darüber diskutiert, wie Reiter ihre Trainingseinheiten gestalten, ob sie noch ausreiten oder Reitunterricht nehmen können. Aus Reitersicht sind diese Fragen in der derzeitigen Situation verständlich. Ein bisschen Normalität erhofft sich jeder davon. Doch normal ist in dieser Zeit nichts. Alle anderen Sportstätten wurden geschlossen. Jeder Reiter sollte deshalb jetzt verantwortungsvoll handeln, sagt FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach.

Herr Lauterbach, noch haben wir Reiter in den meisten Regionen Deutschlands die Möglichkeit, zu unseren Pferden zu dürfen, um sie zu versorgen und zu bewegen. Das ist sehr wichtig, um sicherzustellen, dass es den Pferden gut geht. Ist dies auch für Nicht-Reiter nachvollziehbar?

Ich denke grundsätzlich schon. Aber wir sollten es trotzdem nicht als selbstverständlich hinnehmen, sondern darauf hoffen, dass uns der Rest der Gesellschaft die Versorgung unserer Pferde zugesteht. Allerdings wirklich nur die notwendige Versorgung und Bewegung und nicht ein normales Training. Denn weder ein Tennisspieler noch ein Schwimmer kann derzeit seinen Sport normal ausüben.

Welche Regeln sollten wir Reiter definitiv einhalten, unabhängig davon, ob etwas erlaubt ist, um gesellschaftspolitisch zu verdeutlichen, dass wir in der derzeitigen Situation ebenso umsichtig sind, wie es von allen erwartet wird?

Wir können unseren Sport derzeit nicht so weiter betreiben wie normalerweise. Wir müssen uns auch beim Reiten vor allem darauf beschränken, die Pferde in der minimal notwendigen Art und Weise zu bewegen und zu versorgen, so wie es für sie wichtig ist. Und natürlich müssen wir uns an die Hygiene-Regeln halten, Kontakte vermeiden, und wann immer möglich zu Hause bleiben – so wie der Rest der Gesellschaft auch.

Laufen wir sonst Gefahr, dass Ställe komplett geschlossen werden?

Wenn der Eindruck entsteht, dass es um mehr als die notwendige Versorgung geht, werden Ordnungsämter aktiv – das erleben wir leider gerade in manchen Regionen. Umso wichtiger ist es, dass alle Reiter sich bewusstmachen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass wir derzeit zu unseren Pferden dürfen. Es ist eine hart erkämpfte Ausnahme, damit wir der Verantwortung für unsere Pferde nachkommen können.

Vielen Dank für das Gespräch.