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Die Bundestrainer waren los!

Für den ersten von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ins Leben gerufenen Bundestrainertag konnten sich einzelne Reiter oder Vereine in Videoform bewerben. Die Gewinner bekamen eine ganz besondere Unterrichtseinheit von den besten Trainern des Landes. So wie Sarah Naumann.

Para-Bundestrainer Bernhard Fliegl lässt sich von Sarah Naumann erklären, wo ihr Handicap liegt.

Soltau/Warendorf - Die Jury war streng. Denn bei so vielen guten Bewerbungen war es gar nicht so einfach die Gewinner für die Trainings bei den Bundestrainern herauszufiltern. Aber die Mitglieder von der FN und der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport machten mit ihren Entscheidung eine Menge Reiter glücklich. Denn wer darf schon einfach so mal bei einem Bundestrainer trainieren? Für die 29-jährige Sarah Naumann war dies bis dato nicht möglich. Aber sie nutzte ihre Chance.

Im September 2018 hatte die Studentin einen schweren Unfall beim Gleitschirmfliegen. Ein Lendenwirbel wurde unter anderem zertrümmert. „Meine ersten Gedanken waren damals ‚Rücken tut weh, die Beine sind weg‘“, berichtet Sarah Naumann. Auch eine anstrengende Reha konnten sie nicht vollends wieder herstellen. Probleme in der Wadenmuskulatur und eine sogenannten Reithosenanästhesie sind geblieben, also eine verminderte Sensibilität oder ein Taubheitsgefühl im Beschlagsbereich einer Reiterhose.

Para-Bundestrainer Bernhard Fliegl hatte einige Tipps für die parat, wie sie ihre Stute Romanze trotz Einschränkung gut reiten kann. „Ich bin richtig geplättet und muss das alles erst mal sortieren“, zog Naumann ein begeistertes Fazit. Und auch Fliegl war zufrieden: „Sarah ist eine junge Reiterin, die eine tolle Hand hat. So ein Feingefühl haben nicht alle Reiter. Wenn sie sich irgendwann mal ein Nachwuchspferd kaufen sollte, dann ist durchaus im Leistungssport etwas möglich." Am Ende der Einheit überreichte er als Geschenk spezielle Metallbügel, die Naumann sogleich testete. „Damit muss ich mich nicht mehr so sehr auf meine Fußhaltung fokussieren. Die Aufmerksamkeit und Kraft kann ich für anderes nutzen“, zog die 29-Jährige ein erstes Fazit. Sie werde die neuen Bügel nun weiter ausprobieren und sich dann nochmals bei Fliegl melden.

Von den Tipps konnten auch die Zuschauer profitieren. Nicht nur bei Bernhard Fliegl, denn auch die weiteren Bundestrainer hatten hoch motivierte Schüler und ein wissbegieriges Publikum. Wann kommt denn auch schon mal ein Bundestrainer in den eigenen Verein?

Der Bundestrainer der Nachwuchsspringreiter, Peter Teeuwen, war zu Gast beim ZRFV Lienen.

Einen Abstecher nach Borken machte der Bundestrainer der Fahrer, Charly Geiger.