Christian Kukuk: „Das Allerwichtigste ist, dass man sein Pferd versteht“
Riesenbeck – „An einer Deutschen Jugendmeisterschaft teilzunehmen habe ich in meiner Jugend nie geschafft! Deswegen war ich, bevor ich zu den Beerbaum Stables gekommen bin, nicht besonders erfahren darin, mich gezielt auf ein Jahreshighlight wie eine Meisterschaft oder gar Olympische Spiele vorzubereiten”, erzählte Olympiasieger Christian Kukuk bei einem Talk im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften in Riesenbeck.
Man fange erst über die Jahre an zu lernen und zu verstehen, was so eine Vorbereitungsphase bedeutet. Jede neue Erfahrung bringe einen auch immer einen Schritt weiter, findet der Olympiasieger. Ludger Beerbaum dabei an seiner Seite zu haben, sei für ihn ausschlaggebend gewesen, führte Kukuk fort: „Er hat sein Leben lang in Perfektion gezeigt, wie es geht.” Die nötige mentale Gelassenheit gehöre ebenso dazu, wie die Fähigkeit ein bisschen Abstand zu nehmen. Es bringe nichts, sich nur darauf zu versteifen, alles richtig machen zu wollen.
„Das Schlimmste, was man machen kann, ist morgens aufzuwachen und gar nicht mehr ansprechbar zu sein. Ich bin immer besser geritten, wenn ich die Dinge ein bißchen lockerer genommen habe.”
Eine gewisse Art von Nervosität beim Wettkampf sei ganz normal sagt Kukuk. „Aber wenn man merkt, dass es Überhand nimmt, sollte man sich nicht davor verschließen, sondern ruhig professionelle Hilfe wie zum Beispiel einen Mental-Coach oder die Nähe zu einer vertrauten Person suchen. Es ist ja etwas, was einen beeinträchtigt. Aber man will besser werden und das geht nur, wenn man daran arbeitet und nicht davor wegläuft. Wenn man merkt, welcher Tipp oder welche Person einem hilft, hat man schon gewonnen. Am Ende ist es ganz egal, was es ist. Wenn es einem gut tut, sollte man es machen!”
Sein Pferd verstehen
Das Allerwichtigste, betonte der Goldmedaillengewinner von Paris, sei, dass man sein Pferd verstehe: „Checker ist mit 14 Jahren schon sehr erfahren und ich habe den Fokus darauf gelegt, im Training vor den Spielen gar nicht so viel in der Routine zu verändern. Man darf sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und sollte seinem System und seinem Stil treu bleiben.” Die Konkurrenz auf dem Abreiteplatz zu beobachten und zu imitieren gehört daher nicht auf den Turnierplatz, rät Kukuk. „Das kann man sonst immer mal machen, aber bei den Olympischen Spielen ist das der falsche Zeitpunkt!”