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Pferdesteuer

Bad Sooden-Allendorf schafft Pferdesteuer ab

Die Stadt in Hessen war die erste, die die Pferdesteuer eingeführt hat. Das war Ende 2012. Sehr zum Entsetzen tausender Reiter, Pferdebesitzer, Reitvereine im ganzen Land. Und nun hat jene Stadt beschlossen, die umstrittene Steuer 2021 abzuschaffen.

Schlangenbad und Kirchheim sind neben Bad Sooden-Allendorf nur noch zwei Pferdesteuer-Gemeinden.

Bad Sooden-Allendorf – Es sind gute Nachrichten, wenn auch reichlich spät. Das Stadtparlament in Bad Sooden-Allendorf hat die Pferdesteuer für 2021 gekippt. Das berichtet die Hessische Niedersächsische Allgemeine.

Bad Sooden-Allendorf war die erste Kommune bundesweit, die die Pferdesteuer eingeführt hat. Das war im Dezember 2012. Ab diesem Zeitpunkt sollten Pferdehalter 200 Euro pro Pferd und Jahr in die Stadtkasse zahlen. Die Empörung unter den Pferdefreunden bundesweit war riesig, tausende gingen auf die Straße, protestierten, klagten, sammelten Unterschriften.

Tatsächlich führte die Pferdesteuer zu Existenzkämpfen von Vereinen und Betrieben. Der Pensionsbetrieb Hainsmühle musste Anfang 2016 schließen. Vier Arbeitsplätze gingen damit verloren. Viele Pferdehalter zogen mit ihren Pferden um. 2014 musste der Reitverein Sickenberger Pferdefreunde aufgeben, denn die Pferdesteuer war nicht auf die Reitschüler umzulegen. Es kam zu zahlreichen Kündigungen und Abwanderungen. „Diese Beispiele zeigen, wie unsinnig die Einführung der Pferdesteuer in Bad Sooden-Allendorf war. Das damit eingenommene Geld sollte die öffentlichen Kassen füllen, doch es bewirkte, dass Arbeitsplätze zerstört und Existenzen vernichtet wurden. Wir können andere Gemeinden nur davor warnen, die Steuer einzuführen“, sagt Thomas Ungruhe, Leiter der Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).

Laut HNA war das Stadtparlament einem Antrag der Freien Wählergemeinschaft gefolgt. Fraktionschef Lorenz Faßhauer hatte zum wiederholten Male die Bedeutung der Pferde als nützliche Weidetiere hervorgehoben und brachte den touristischen Aspekt des Reitens neben anderen Argumenten ins Spiel. „Das ist ein starkes Signal Pro Pferd. Wir freuen uns, dass die Argumente, die gegen eine Besteuerung von Pferden und für den Pferdesport sprechen, letztlich doch überzeugt haben“, lobt Ungruhe.

Neben Bad Sooden-Allendorf hatten auch die weiteren hessischen Gemeinden Schlangenbad, Kirchheim und Weißenborn eine Pferdesteuer eingeführt. Ende 2015 schaffte Weißenborn die Abgabe wieder ab. Die Gemeindevertreter waren zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Steuer nicht wirtschaftlich und damit auch nicht gewollt sei. Vor gut einem Jahr entschied der Landtag Schleswig-Holsteins, dass Gemeinden keine Pferdesteuer erheben dürfen. Diese Entscheidung betraf unmittelbar die Einwohner Tangstedts, wo mit der Einführung der Pferdesteuer geliebäugelt wurde.

Sollten die Stadtverordneten Bad Sooden-Allendorfs ihre Entscheidung in die Tat umsetzen, gäbe es deutschlandweit mit Schlangenbad und Kirchheim nur noch zwei Pferdesteuer-Gemeinden.

Noch mehr Informationen zum Thema Pferdesteuer finden Sie hier: www.pferd-aktuell.de/pferdesteuer

Quelle