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Stallmanagement im Winter

Schnee und Glatteis – so machen Sie Stallflächen winterfest

So schön die Winterlandschaft auch ist, wenn die Stallfläche zur Eisbahn wird, muss schnell eine Lösung her. Rasso Höck, landwirtschaftlicher Leiter des Haupt- und Landgestüts Schwaiganger, erklärt, wie Sie eine Rutschpartie Ihres Pferdes verhindern.

Pferde auf dem Paddock.

Schwaiganger – Der Schnee glitzert im Sonnenlicht, die warme Atemluft der Pferde hinterlässt Dampfwölkchen in der klirrend kalten Luft – schöne Winterwelt. Mit Risiken und Nebenwirkungen. Denn sobald der Winter da ist, wird der Weg zur Reithalle vielerorts zur Eisstrecke. Und die gepflasterten Boxenpaddocks und Offenstallbereiche zur Rutschpartie für Pferde. Was tun? „Räumen, räumen und noch mehr räumen“, nennt Rasso Höck die erste und wichtigste Hausaufgabe eines Stallbetreibers, der schon aus Haftungsgründen das Verletzungsrisiko für die bei ihm eingestellten Pferde so gering wie möglich halten muss. Das schnelle Schneeräumen erfüllt aber noch einen weiteren entscheidenden Zweck: „Wenn der Schnee erst mal festgetreten ist, ist es nicht nur rutschig, sondern dauert ewig, bis er wieder weggetaut ist“, erklärt Höck.

Räumen allein reicht natürlich nicht. In Schwaiganger setzt man im Pflasterbereich, zum Beispiel auf dem Weg zur Reithalle, Splitt als Streugut ein. „Der stumpft den Boden sofort ab.“ Er hat aber einen Haken, wenn die Temperaturen schwanken. Dann tauen über Tag Eis und Schnee auf, die kleinen Steinchen sacken unter die Tauwasser-Oberfläche, nachts friert es erneut und der abstumpfende Effekt verpufft. Ähnlich verhält es sich mit Sand – sehr gut bei Frost, nur bei Tauwetter mit Schwächen.

Praktische Tipps für den Alltag mit Pferd geben wir auch jeden Monat in unserem Magazin. Zum Beispiel auch für einen nachhaltigeren Stallalltag. Klicken Sie doch mal rein.

Die Kombination der verschiedenen Streugüter ist auch seine favorisierte Variante, um Boxenpaddocks oder gepflasterte Offenstallbereiche rutschfrei zu halten. Mit Magnesiumchlorid im Pflasterbereich zu arbeiten, könnte bei vereisten Flächen sicherlich Sinn machen und ist auch mit der Pferdegesundheit vereinbar – anders als herkömmliches Streusalz, das Haut und Hufhorn angreift. Allerdings gilt Magnesiumchlorid als leicht wassergefährdend. Als dauerhafte Lösung im Winter oder auch bei Schnee besteht die Gefahr, dass es ins Grundwasser ausgewaschen wird – dann haben die mechanischen Streugüter doch wieder die Nase vorne. Dazu gehören zum Beispiel auch Hackschnitzel, oder wenn es mal schnell gehen muss und kein Streugut parat ist, das Material, das im Pferdestall zuhauf vorhanden liegt: Mist. Er ist allerdings nicht gerade die optisch schönste Variante.

Anmerkung der Redaktion: Den Beitrag haben wir erstmals im Winter 2018 veröffentlicht.