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Leseprobe

Mein Stall im Katastrophenfall

Starkregen hat im Juli unzählige Existenzen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz vernichtet. Dringender denn je stellt sich die Frage: Wie können Stallbesitzer Menschen, Tiere und Gebäude vor Wetterextremen schützen?

Symbolbild: Im Juli 2021 wurden NRW und Rheinland-Pfalz von einem Jahrhunderthochwasser getroffen.

Unser Experte
Marcus Porschert ist Architekt und Pferdemensch. Er hat vor über zehn Jahren mit seiner Kollegin Heidrun Weitz das Büro „wp – Architektur für den Pferdesport“ gegründet. Er plant und konzipiert Reitanlagen; seine Schwerpunkte sind Kostenmanagement, Projektplanung und -abwicklung, Brandschutz und Sicherheitskoordination. www.wp-architektur-pferdesport.de

Das A und O: Fachliche Beratung

Marcus Porschert ist seit über zehn Jahren als Architekt für Reitsportanlagen tätig und berät beim Stallbau unter anderem zu Sicherheitskoordination und Brandschutz. Er empfiehlt grundsätzlich, fachlichen Rat einzuholen, um vor extremer Witterung und Feuer so gut wie möglich geschützt zu sein. „Selbst wenn ich in der glücklichen Lage bin, eine Reitanlage auf eine grüne Wiese bauen zu können, hat diese bestimmte Anforderungen bezüglich der Topographie, Ausrichtung, Größe und des Zuschnitts“, warnt er. „Ein Planer oder Architekt überblickt diese Anforderungen in ihrer Gesamtheit und konzipiert die Anlage so, dass sie am Ende auch funktioniert.“ Im Optimalfall ziehen Interessenten einen Planer bereits bei der Grundstückauswahl hinzu. Er kann beurteilen, ob das Grundstück überhaupt für eine Reitanlage geeignet ist und welche Problemstellungen sich ergeben könnten, die dann wiederum Auswirkungen auf die Kosten haben. Wenn zum Beispiel aufwändige Entwässerungs- und Schutzmaßnahmen erforderlich sind, müssen diese im Gesamtbudget einkalkuliert werden.

Das Gleiche gilt für den Kauf alter Gehöfte, die als Reitanlagen beliebt sind – aber nicht immer unbedingt ideal. „Gerade hier erleben wir sehr oft, dass sich Stallbesitzer überschätzen und die fachliche Beratung scheuen“, berichtet Porschert. „Aber das Gesamtspektrum an Kosten, Sicherheitskonzepten, Gebäudestellung, Haustechnik und dergleichen zu überblicken ist eine Herausforderung.“ Die Gruppierung der Gebäude, wie die hofartige Anordnung, Nebengebäude als möglicher Windschutz, Gebäude mit hohen Brandlasten in möglicher Einzelstellung, sollte von einem Fachmann genauso eingeschätzt werden wie die Topographie. Hierzu zählen Flusslage, vorhandene Senken, Abstände zum Wald, Hauptwind- und Himmelsrichtungen. „Schon bei der Konzeption eines Betriebes muss ich die Gefahrenpotenziale erkennen und die Gebäude entsprechend anordnen oder schützen“, erklärt Porschert.

Wie Sie Ihren Stall am besten vor Hochwasser, Feuer, Schneefall und Sturm schützen und wie eine vom Hochwasser betroffene Stallbesitzerin ihre Tiere retten konnte, lesen Sie in unserer November-Ausgabe. Das Heft können Sie hier versandkostenfrei bestellen.