Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Umstrittene Schmiere

Hufteer – Was der Experte dazu sagt

Auf matschigen Paddocks wird das Horn der Pferdehufe schnell weich. Strahlfäule durch den mit Bakterien angereicherten Untergrund kann die Folge sein. Hufteer soll helfen. Hufschmied Olaf Optenplatz erklärt, was an dem Hausmittel dran ist.

Die Basis von Hufteer sind Öle.

Wie wird Hufteer angewendet? Warum gilt er als umstritten?

Olaf Optenplatz: „Mein Opa hat Hufteer damals erhitzt und in den Strahl geträufelt, damit er tief eindringen kann. Das Problem bei diesem alten Hausmittel sind vor allem die Inhaltsstoffe, die sehr unterschiedlich sein können, sowie die unsorgfältige Reinigung des Hufs vor der Anwendung. Denn der Hufteer verschließt den Huf und tötet von außen Bakterien und Pilze ab, im Inneren können sich diese aber weiter vermehren. Deshalb rate ich dazu, den Huf sehr sorgfältig zu reinigen und zu desinfizieren, bevor ich überhaupt Hufteer anwende."

Was für Inhaltsstoffe stecken denn im Hufteer?

„Hufteer ist kein geschützter Begriff und es gibt sehr große Preisunterschiede. Die Basis des Hufteers sind Öle. In vielen Produkten ist Buchenholzteer enthalten. Dieser entsteht übrigens bei der Destillation von Holz unter Luftabschluss. Doch oft werden für das Mittel Hufteer nur Altöle aufbereitet, die wiederum ideale Nährstoffe für Bakterien bieten. Gute, hochwertige Öle wiederum sättigen das Hufhorn. Dadurch wird der Huf von äußeren Einflüssen wie Urin abgeschirmt."

Was ist die Alternative zu Hufteer?

„Die Weiterentwicklung des Hufteers sind Huf-Balsame. Die darin enthaltenen hochwertigen „Kriech-Öle“ dienen als Trägerstoffe für Desinfektionsmittel. So können die Stoffe tief in den Strahl einziehen und dort eine Barriere gegen Pilze und Bakterien aufbauen. Der Strahl heilt so von innen nach außen. Ein guter Huf-Balsam hat auch Auswirkungen auf den gesamten ph-Wert des Hufes, der möglichst bei 6,5 liegen sollte. Generell rate ich eher von Hufteer ab."