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Zecken: Ein Risiko auch für Pferde

Zecken sind eine Plage – für Pferd und Mensch. Sie können gefährliche Krankheiten übertragen. Das Schlimme: 2018 gibt es besonders viele Zecken. Wie Sie Ihr Pferd während der Sommermonate vor den Blutsaugern effektiv schützen können, lesen Sie hier.

2018 gibt es besonders viele Zecken. Die Bundestierärztekammer rät zur Vorsicht.

Berlin – Ein milder Winter und ein sehr warmer Frühling haben die Anzahl der Zecken in die Höhe getrieben. Die Bundestierärztekammer (BTK) berichtet, dass 2018 ein starkes Zeckenjahr ist. Besonders aktiv sind sie im Frühjahr und Herbst, aber auch im Sommer sollten Pferde ausreichend geschützt und regelmäßig nach den Blutsaugern abgesucht werden. Die große Anzahl der Zecken im Sommer 2018 birgt auch ein erhöhtes Krankheitsrisiko. „Das Gefährliche am Zeckenbefall ist nicht der Stich des Parasiten, tückisch ist, dass die Zecke mit ihrem Speichel Krankheitserreger ausscheidet. Der Holzbock, die bekannteste und bei uns häufigste Zeckenart, überträgt unter anderem die Borreliose und die – für Tiere weniger bedeutsame – Gehirnhautentzündung FSME. Die krankmachenden einzelligen Erreger gelangen aber erst nach zwölf bis 24 Stunden ins Blut, deswegen sollte eine Zecke unverzüglich entfernt werden“, erklärt Dr. Uwe Tiedemann, Präsident der BTK.

Es ist übrigens ein Irrglaube, dass sich Zecken von Bäumen auf Tier und Mensch fallen lassen. Stattdessen krabbeln sie bei wärmeren Temperaturen auf Büsche und hohe Gräser und hängen sich dann an einen geeigneten Wirt – wie zum Beispiel ein Pferd.

Prophylaxe gegen Zecken und andere Erreger

Untersuchen Sie Ihr Pferd nach dem Weidegang auf Zecken. Sorgfältiges Putzen reicht oft aus, um die kleinen Beißer zu entdecken. Bei Pferden finden sich Zecken vermehrt an Kopf, Beinen, Kronenrand und Brust, können jedoch auch über den ganzen Körper wandern. Wandernde Zecken sind in der Regel harmlos, sollten aber natürlich nicht am Pferd verbleiben. Wer sichergehen möchte, dass sein Tier nicht mit Borreliose infiziert wird, kann das Pferd vorsorglich impfen lassen. Diese Impfung muss jährlich aufgefrischt werden und empfiehlt sich bei Pferden, die auf zeckenreichen Weiden oder in Risikogebieten leben. Zusätzlich gibt es auch Pflegeprodukte die den Wirkstoff Permethrin enthalten, der Zecken abwehren soll.

Die Zecke entfernen

Entdecken Sie eine Zecke, muss noch keine Krankheit übertragen worden sein. Das passiert erst nach einer längeren Zeit am Wirt. Außerdem trägt auch nur rund ein Drittel der Zecken Erreger in sich. Trotzdem sollte sie unverzüglich entfernt werden und das machen Sie am besten so:

  • Bestens geeignet sind dafür Zeckenzangen oder Pinzetten, notfalls geht es auch mit der Hand.
  • Greifen Sie möglichst nah an der Haut des Pferdes und am Kopf der Zecke zu.
  • Ziehen Sie sie unter sanften Druck heraus
  • Sollte der Kopf stecken bleiben, entfernen Sie diesen bestenfalls auch.
  • Desinfizieren Sie den Biss der Zecke sorgfältig.
  • Beobachten Sie Ihr Pferd und die Stelle des Bisses, sollte etwas auffällig sein, kontaktieren Sie Ihren Tierarzt!

Keine Hausmittelchen

Auf keinen Fall sollten Hausmittelchen angewendet werden, wie zum Beispiel Öl oder Kleber auf die Zecke tropfen, um sie zu entfernen. Auch das klassische Herausdrehen sollte vermieden, die Zecken nicht zerquetscht werden. Das setzt sie unter Stress und erhöht das Risiko einer späteren Infektion des Pferdes.