Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Studie: Licht macht den Unterschied

Der Hormonhaushalt unserer Pferde hängt unter anderem vom Tageslicht ab. So wirkt sich die Lichteinstrahlung auf den Fellwechsel aber auch auf den Zyklus von Stuten aus. Eine Studie mit speziellen Lichtmasken zeigt nun, dass Licht auch die Trächtigkeitsdauer bedingt.

Für eine Studie der Vetmed Uni Vienna trugen Stuten eine spezielle Lichtmaske. So wurde der Einfluss des Tageslichts auf den Zyklus der Stuten untersucht.

Wien/AUT – Wenn die Tage kürzer werden, wird das Fell länger. Der Hormonhaushalt unserer Pferde wird durch Lichteinstrahlung bestimmt. Entsprechend wächst das Winterfell, wenn es länger dunkel ist. Auch der Zyklus von Stuten hängt vom Licht ab, bei unseren domestizierten Pferden im Stall allerdings weniger stark als bei Ponys, die robust gehalten werden. Aber immerhin rund 50 Prozent der aufgestallten Stuten zeigen eine Zykluspause. Licht macht also den Unterschied. Auch künstliches? Ja! Durch künstliche Lichteinstrahlung lassen sich Pferde beeinflussen. Und genau das hat ein Forscherteam um Dr. Christine Aurich von der Vet-Med Uni Wien mit Lichtmasken an einer Gruppe Stuten untersucht.

Mithilfe der Maske wurde je ein Auge der Pferde 15 Stunden pro Tag mit blauem Licht bestrahlt. Der Effekt: „Die Lichtmasken verkürzen die Trächtigkeitsdauer im Mittel um drei bis fünf Tage. Die Fohlen wurden aber gesund und reif geboren. Interessanterweise hatten sie bei der Geburt ein kürzeres und glatteres Fell als die Fohlen der unbehandelten Kontrollstuten. Außerdem kamen die Stuten, die Lichtmasken getragen haben, schneller in die erste Rosse nach dem Abfohlen und hatten eine gute Trächtigkeitsrate. Insgesamt steigt mit den Equilume-Masken die Wahrscheinlichkeit, dass Stuten jedes Jahr tragend werden und ein Fohlen austragen“, sagt Dr. Christine Aurich.

Studien über Pferdegesundheit interessieren Sie? In jeder Reiter Revue-Ausgabe finden Sie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse rund um das Wohl unserer Pferde. Mit einem Abo sind Sie immer bestens informiert. Hier können Sie es online bestellen.

Eine Gefahr für die Gesundheit der Tiere sieht sie nicht. „Die Lichtmenge des blauen kurzwelligen Lichtes, die auf das Auge trifft, ist sehr gering“, sagt sie. Es schade auch nichts, wenn bei Stuten die „Winterpause“ verkürzt wird. „Dies hat man schon früher durch Lichtprogramme gemacht, die aber die Beleuchtung des ganzen Stalles betreffen. Die Lichtmasken haben den Vorteil, dass das Lichtprogramm nur auf die Stuten wirkt, die man erreichen möchte“, betont die Wissenschaftlerin. Die Masken müssen allerdings regelmäßig gereinigt werden und gut sitzen, um Scheuerstellen zu vermeiden. Die Akzeptanz bei den Stuten sei gut gewesen. Dr. Christine Aurich sagt sogar: „Ich würde das bei meinen eigenen Stuten jederzeit machen.“

Der Artikel ist erstmals in unserer November-Ausgabe 2021 erschienen.

Sie suchen noch ein Weihnachtsgeschenk? Wie wäre es mit einem Jahresabo der Reiter Revue. Zwölf Ausgaben, zwölf Mal freuen. Hier kommen Sie zum Shop.