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Leseprobe: Fakten zum Fellwechsel

Know-How über den Fellwechsel des Pferdes

Die Tage werden länger und schon steht der Fellwechsel an. Manche Pferde werfen ihren Pelz scheinbar mühelos ab, andere wirken schlapp und struppig. Was jetzt dem Pferd besonders gut tut? Fragen, die sich viele Reiter stellen, und die passenden Antworten.

"Ob sich daraus ein Pullover stricken ließe?", fragt sich so mancher Pferdebesitzer in der Fellwechsel-Zeit.

Beginnt der Fellwechsel mit den ersten losen Haaren oder schon früher?

„Wenn man den Fellwechsel sieht, ist er schon seit einigen Wochen im Gange“, lautet die Faustregel von Katrin Obst. Sie hat sich auf die Rehabilitation und Gesunderhaltung des Pferdes spezialisiert und bietet neben Physiotherapie und Osteopathie auch Phytotherapie und Akupunktur an. Ihrer Erfahrung nach ist der Wechsel vom Winter- auf das Sommerfell deutlich anstrengender für den Organismus als andersherum: „Es ist dichter und dicker, die Pferde müssen viel mehr Haare abwerfen, gleichzeitig ist es an manchen Tagen schon über 15 Grad.“ Der Körper bereitet sich schon kurz nach Winteranfang vor – also zum Jahreswechsel, wenn die Tageslänge zunimmt. Neben der Außentemperatur spielt auch das Sonnenlicht eine entscheidende Rolle bei der Umstellung des Stoffwechsels und der Produktion des Sommerfells.

Hat jedes Pferd im Fellwechsel einen erhöhten Nährstoffbedarf?

Das Pferd verliert Protein und weitere Nährstoffe über Haare und Schuppen. „Dieser Prozess ist physiologisch, also auch beim gesunden Pferd zu beobachten“, erklärt Mößeler. „In Phasen des Fellwechsels ist die Masse an Haaren, die abgestoßen wird, deutlich höher – und somit auch der Nährstoffbedarf.“ Rassebedingt kommt es hier allerdings zu Unterschieden: Ein Isländer in Robusthaltung, der ein massives Winterfell gebildet hat, hat einen höheren Bedarf als ein Warmblut, das eingedeckt im Stall steht.

Mit Bewegung rege ich den Stoffwechsel an, gleichzeitig soll ich mein Pferd in dieser Zeit nicht überfordern. Wie finde ich die richtige Balance?

In der Tat schaffen einige Pferde maximale Trainingsbelastungen während des Fellwechsels nicht so gut. „Man sollte darauf achten, dass sie in der Atemfrequenz nicht so hoch gehen“, warnt Katrin Obst. „Wenn das Pferd sehr große Nüstern hat oder die Atmung am Bauch zu sehen ist, besser einen Gang zurückschalten.“ Alternativ sei auch Bodenarbeit sehr gut geeignet: „Damit fordere ich das Pferd nicht so sehr körperlich, sondern vor allem kognitiv. Ich brauche nicht so viel in höheren Gangarten zu arbeiten; stattdessen lasse ich es im Schritt über Stangen gehen oder durch ein Labyrinth.“

Wichtig: Das Pferd sollte möglichst viel Zeit draußen verbringen. Die länger werdenden Tage füllen die Vitamin D-Speicher wieder auf, natürliches Licht und Luft stimulieren den Hautstoffwechsel. Neben Spaziergängen und Ausritten empfiehlt Katrin Obst, das Pferd möglichst häufig ohne Decke raus zu lassen – und das den ganzen Winter hindurch. „Viele Pferde haben im Winter kaum Gelegenheit, sich ausgiebig draußen zu bewegen und zu wälzen. Das ist aber ideal um den Stoffwechsel zu aktivieren und sich zu massieren.“

Worauf muss ich bei der Pflege und Fütterung in der Zeit des Fellwechsels besonders achten? Braucht es besondere Nährstoffe? Wie ergeht es alten Pferden und Cushing-Pferden in dieser Zeit? Und was kann ich unterstützend tun? All das lesen Sie in unseren „Acht Fakten zum Fellwechsel“ in unserer März-Ausgabe, die Sie hier versandkostenfrei bestellen können.