Schnell effektiv Stretchen
Dehnübungen für das Pferd
Mohrrüben sind für Pferde wie Überraschungseier für Kinder. Für den knackigen Biss würden unsere Vierbeiner so ziemlich alles tun. Praktisch! Denn mit einer kleinen Möhre lassen sich Unterhalsmuskulatur, Oberhalslinie und Rücken leicht und locker mobilisieren. Dafür muss der Reiter nur ein ruhiges Plätzchen finden, zehn Minuten Zeit investieren und im Geiste das Skelett des Pferdes vor Augen haben. Denn um ein Pferd korrekt zu dehnen, sollte man erst einmal wissen, was genau man dehnen will. „Die Halswirbelsäule des Pferdes ist deutlich tiefer angesetzt als der Mähnenkamm. Sie verläuft oberhalb der Drosselrinne“, sagt Beatrix Schulte Wien. Das schätzen viele Reiter falsch ein.
Um überhaupt eine Dehnung der Muskulatur zu erreichen, muss die Halswirbelsäule gestreckt werden. Der Kopf des Pferdes muss also in die Tiefe gehen. Der siebte Halswirbel verläuft zwischen den Schulterblättern. Der Bereich um den sechsten und siebten ist besonders anfällig für Verspannungen, weil er durch eine zu harte Reiterhand, Schlaufzügel oder dergleichen blockiert werden kann. Lockerung ist hier häufig vonnöten. Aber Achtung: „Diese Übungen können zwar Mobilität erhalten, aber keine Blockaden lösen“, mahnt Schulte Wien. Deshalb ist es wichtig, genau darauf zu achten, wie das Pferd die Übung ausführt. Denn jedes Pferd wird einen Weg finden, an die Möhre zu gelangen, auch wenn es sich nicht richtig dehnen kann. Der Reihe nach: Jetzt stecken Sie sich am besten jede Menge Möhren in die Taschen, halftern Ihr Pferd, führen es auf die Stallgasse, den Reitplatz oder in die Halle und machen einfach mit!