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Leseprobe: Wie neu

Behandlungen mit Eigenblut

Der Körper ist ein Wunderwerk. Er ist in der Lage, Verletzungen selbst zu heilen. Doch manchmal muss man diesen Selbstheilungskräften auf die Sprünge helfen. Der Schlüssel dafür liegt im Blut. Im Labor aufbereitet verspricht es Heilung bei Sehnenschäden und Gelenkdefekten. Zumindest in der Theorie.

Bioregenerative Therapien haben das Ziel, den Urzustand wieder herzustellen, zum Beispiel bei Sehnenschäden.

Unser Experte:
Dr. Thomas Weinberger ist Fachtierarzt für Pferde und Geschäftsführer der Pferdeklinik Burg Müggenhausen. Eines seiner Fachgebiete ist die Sportmedizin mitsamt bioregenerativer Therapien. Er war es, der dieses Feld maßgeblich vorangetrieben hat. pferde-klinik.de

"Grundsätzlich ist der Körper in der Lage, sich selbst zu heilen“, sagt Dr. Thomas Weinberger von der Pferdeklinik Burg Müggenhausen in Weilerswist. Er behandelt Pferde regelmäßig mit bioregenerativen Therapien. Die Bezeichnung „Eigenblut-Therapie“ hört er nicht so gern, denn: „Das führt oft zu Missverständnissen, da viele damit die Behandlung eines Tierheilpraktikers assoziieren.“ Tierheilpraktiker nutzen Eigenblut in erster Linie, um beispielsweise Allergien zu behandeln Schulmediziner behandeln damit Sehnenschäden oder Arthrose. Der Ausgangsstoff ist jedoch derselbe: Blut. Bei sogenannten autologen Verfahren wird das Pferd mit seinem eigenen Blut behandelt. Bei den heterologen Verfahren stammt das Blut von anderen Tieren und wird entsprechend aufbereitet, bevor es dem Patienten gespritzt wird.

Reparaturtrupp im Körper

Dr. Weinberger erklärt das Grundprinzip: „Wenn wir uns in die Hand schneiden, fängt der Körper an, diese Wunde abheilen zu lassen. Das geschieht über das Blut. Es setzt Stoffe frei und diese Stoffe leiten die Reparatur ein.“ Vor über 20 Jahren habe man damit begonnen, diese Stoffe aus dem Blut zu isolieren und zu konzentrieren, um sie für die Therapie unterschiedlicher Erkrankungen einzusetzen. In der Schulmedizin wird das unter dem Begriff „bioregenerative Therapien“ zusammengefasst. Bei Pferden werden so in erster Linie Sehnen-, Band- und Gelenkdefekte oder -entzündungen behandelt. „Das Problem ist aber, dass man keine Einzelstoffe isolieren kann, sondern nur Gruppen“, sagt Weinberger. Und keine Gruppe trägt nur positive Stoffe in sich, also solche, die für die Ausheilung der entsprechenden Erkrankung förderlich sind, sondern auch negative. „Es kommt darauf an, dass man aus dem Mix den höchsten Prozentsatz positiver Stoffe zieht. Und die kann man wieder in den Körper zurückführen.“

Dort machen sie sich frisch ans Werk. Und zwar Proteine, Thrombozyten, Enzyme oder sogenannte Wachstumsfaktoren. Ihr Ziel: Schäden beseitigen und den Urzustand wiederherstellen oder, wie Dr. Weinberger es formuliert: „Das bestmögliche, dauerhafte Ergebnis erzielen.“ So zumindest die Theorie. Welches Verfahren bei welcher Erkrankung das richtige ist, lässt sich nicht pauschalisieren. Die Entscheidung ist von Fall zu Fall individuell. Und auch jeder Tierarzt bevorzugt ein anderes Verfahren, hat andere Erfahrungswerte. Wissenschaftliche Studien gibt es dazu noch nicht in ausreichender Menge.

Welche Formen der bioregenerativen Therapien es gibt, was sie kosten, wie es um die Erfolgschancen bei Sehnenschäden und Arthrose steht und wie Tierheilpraktiker Eigenblut nutzen, um beispielsweise Allergien zu behandeln, lesen Sie in unserer Dezember-Ausgabe. Das Heft können Sie hier versandkostenfrei bestellen.