„Nicht unbedingt“, antwortet Dr. Judith Winter, Fachtierärztin für Pferde auf die Frage, ob Allergien tatsächlich vermehrt auftreten. Gefühlt nehmen Symptome und Krankheiten, die durch Allergien ausgelöst werden, immer mehr zu. Das Equine Asthma etwa ist die häufigste Atemwegserkrankung des Pferdes und auch das Sommerekzem betrifft längst nicht mehr ausschließlich die Islandpferde. Allergien beschäftigen unzählige Pferdebesitzer landauf und landab. Dr. Judith Winter arbeitet als Internistin in der Pferdeklinik Dallgow und dem Labor für Allergiediagnostik bei Tieren, Antech Lab Germany. Sie erklärt: „Das Auftreten von Allergien hängt sehr mit dem Klima zusammen und kann jährlich unterschiedlich sein. Gab es in einem Jahr wenig Dauerfrost im Winter und ist das Wetter im Sommer feucht und warm, gibt es vermehrt Gnitzen und Kriebelmücken. Auch die Heuqualität ist vom Wetter abhängig und kann Allergien begünstigen.“ Fakt sei aber auch, „dass wir Tierärzte immer mehr über Allergien lernen und sie besser diagnostizieren können als früher.“

Eine Allergie beschreibt bei Tieren, wie auch bei Menschen, eine überschießende Reaktion des Immunsystems. Allergieauslöser sind eigentlich harmlose Stoffe, die tierischen oder pflanzlichen Ursprungs sein können. Die meisten Allergene sind Eiweiße oder eiweißhaltige Verbindungen. ...