Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Leseprobe: Das perfekte Dinner

Heulage: Besser als ihr Ruf?

Gutes Heu ist das Grundnahrungsmittel für unsere Pferde. Heulage genießt als Pferdefutter einen weniger guten Ruf. Warum das so ist, ob das berechtigt ist und worauf Sie achten müssen.

Kritiker behaupten, Heulage würde das Gleichgewicht im Darm des Pferdes stören. So ganz stimmt das allerdings nicht.

Für Pferde mit Allergien oder Equinem Asthma kann auch Heulage eine Raufutter-Alternative sein. Allerdings mit einer Einschränkung: Es kommt auch hier auf den Feuchtigkeitsgrad des Ballens an. Heulage oder Silage werden nach dem Pressen mit Folie luftdicht umwickelt. Kritiker argumentieren, dass die durch das Folieren entstehenden Milchsäurebakterien, die die Heulage haltbar machen, die natürlichen Darmbakterien des Pferdes stören und den pH-Wert in Richtung „sauer“ verändern. Durch das Folieren recht trockener Heulage mit einem Feuchtigkeitswert unter 50 Prozent lässt sich dies Tierärzten zufolge aber weitestgehend verhindern. Der pH-Wert ähnelt tatsächlich dem von Heu. „Wenn Heulage gut gemacht ist, kann sie im Labor in Sachen Keime sehr gute Werte haben“, sagt Guido Schmitz, der sich auf die maschinelle Heutrocknung spezialisiert hat und daher klar in Trocknungsanlagen aufbereitetes Heu präferiert.

Auch bei Heulage kann es übrigens zu Schimmelbildung kommen, wenn die Folie nicht in Ordnung ist. Kontrolle ist immer sinnvoll. Ein Vorteil: Die Heulage kann in der Folie draußen gelagert werden. Die Nachteile: Die Folie ist alles andere als nachhaltig und ein geöffneter Ballen beginnt zu „atmen“ und gammelt schnell. Entsprechend muss man seine Innentemperatur im Blick behalten. Sobald er warm wird, beginnen Fäulnisprozesse und er kann nicht mehr verfüttert werden. Außerdem birgt die luftdichte Verpackung noch ein weiteres Risiko: Botulismus. Wenn versehentlich Tierkadaver, wie tote Mäuse in den Ballen eingepresst werden, können sich sogenannte Botuline im Ballen ausbreiten, was die teils tödlich verlaufende Nervenkrankheit Botulismus zur Folge haben kann, wenn Pferde davon fressen. Bei nicht folierten Heuballen ist dies nicht der Fall.

Heu ist die Grundlage einer guten Pferdefütterung, doch viele Ballen enthalten Staub und Schimmelpilze. Was Sie bei der Fütterung beachten müssen, was wässern und bedampfen bringt und wie gutes Heu eigentlich produziert wird, lesen Sie in unserer Februar-Ausgabe. Das Heft können Sie hier versandkostenfrei bestellen.