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Wie viel Training braucht ein Pferd?

Jeder berufstätige Reiter weiß, wie schwierig es ist, Job und Pferd unter einen Hut zu bringen. Aber wie viel Training braucht ein Pferd eigentlich wirklich, um Fortschritte zu machen?

Kraft-, Konditions- und Techniktraining sind die Bestandteile - aber wie viel braucht es wovon?

Grundsätzlich ist es so, dass Pferde von Natur aus leistungsfähig sind“, sagt Dr. Katharina Kirsch, die sich bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) dem Thema Leistungsdiagnostik beim Pferd widmet. „Das ist für viele Reiter verlockend, denn es kann kurzfristig sogar gut funktionieren, gewisse Leistungen abzurufen, ohne ausreichend dafür zu trainieren. Aber langfristig birgt das die Gefahr, das Pferd zu überfordern und Verletzungen zu provozieren.“ Training erhält das Pferd also gesund, das sollte man unbedingt verinnerlichen.

Unsere Experten:

Dr. Maria Muffert
machte ihre Bereiterlehre im Stall von Ingrid Klimke, ist selbst im Vielseitigkeits- und Rennsattel unterwegs und arbeitet als Tierärztin im Medizinischen Pferdezentrum Stephansmühle in Hilpoltstein. www.stephansmuehle.com

Benjamin Werndl
betreibt mit seiner Schwester Jessica von Bredow-Werndl den Dressurausbildungs- und Turnierstall Aubenhausen. Darüber hinaus sind sie Gründer der Aubenhausen Academy und von Dressur Fit – beides digitale Lernplattformen. www.aubenhausen-club.de

Dr. Katharina Kirsch
ist im Tierärzte-Team der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und befasst sich dort vorrangig mit dem Thema Leistungsdiagnostik beim Pferd.

Viel zeitintensiver als das eigentliche Training ist es allerdings, dem Pferd viel leichte Bewegung zu ermöglichen. Aber genau die ist enorm wichtig, weiß auch Benjamin Werndl, Grand Prix-Ausbilder aus Bayern und trifft eine überraschende Aussage: „Unserer Erfahrung nach ist es so, dass die Pferde weniger Arbeit brauchen, als man denkt. Aber gerade die Regeneration ist ein wichtiger Teil in der Entwicklung.“ So wird ein ausgebildetes Grand Prix-Pferd im Stall Aubenhausen etwa vier Mal in der Woche trainingsintensiv geritten, hat aber darüber hinaus sehr viel Bewegung: „Die Pferde kommen bei uns drei bis vier Mal am Tag raus, gehen jeden Tag auf die Weide und jeden Tag viel Schritt.“ Darüber hinaus gehen die Pferde in den Aquatrainer, die jüngeren werden longiert oder springen frei, es geht ins Gelände oder auf die Rennbahn. „Für jemanden, der voll berufstätig ist, ist es natürlich schwierig, das alleine umzusetzen“, versteht Werndl.

Hilft die Haltung in einem Offen- oder Aktivstall? „Klar ist es gut, wenn Pferde viel Bewegung haben, wie im Aktivstall“, bestätigt Dr. Katharina Kirsch, schränkt aber ein: „Wenn ich ein bewegliches und durchlässiges Pferd haben will, muss ich Arbeit reinstecken. Denn spezielle Muskelgruppen, die ich für den Sport brauche, werden nicht in der freien Bewegung trainiert.“

Wie viel Training es braucht, um Muskulatur und das Herz-Kreislauf-System zu stärken und Techniken im Viereck oder Parcours zu schulen und zu verbessern und wie am Ende der perfekte Trainingsplan aussieht, lesen Sie in unserer August-Ausgabe. Das Heft können Sie hier versandkostenfrei bestellen.