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Wendungen im Parcours trainieren + VIDEO

Rechts rum, links rum und dann wieder schnurgeradeaus. Im Parcours geht es wie in der Formel Eins ständig darum, präzise um die Kurve zu kommen. Wir zeigen Ihnen Übungen, mit denen Sie ohne zu schleudern ins Ziel kommen.

Wie gut Reiter und Pferd durch die Wendungen kommen, ist im Parcours entscheidend.

Beim Springen ist es ein bisschen wie in der Formel Eins. Je besser die Kurven gelingen, desto schneller kommt man über die Zielgerade. Doch besonders den Wendungen im Parcours wird manchmal nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, meint auch der belgische Springreiter Lucas Deryckere. Der Pferdewirtschaftsmeister ritt 2014 auf dem Bundeschampionat die westfälische Schimmelstute Coco Berlini zum Sieg bei den sechsjährigen Springpferden.

Wendungen stehen täglich auf dem Trainingsplan seiner Nachwuchspferde. „Ich stelle fest, dass die heutigen Parcours immer technischer werden. Die Hindernisse folgen so schnell aufeinander, dass man ohne präzise Wendungen nicht mehr fehlerfrei ins Ziel kommt“, ist sich der Ausbilder sicher. „Wenn ich korrekt wende, halte ich das Pferd automatisch im Gleichgewicht und komme gut und gerade zum Sprung“, erklärt Deryckere. Das wirkt sich nicht nur auf eine passende Flugkurve und fehlerfreie Sprünge aus. In Zeitspringprüfungen oder Stechen spart es vor allem wertvolle Zeit. „Bei den britischen Top-Reitern beobachte ich im Parcours immer wieder, dass sie ihr Pferd häufig nicht am inneren Schenkel wenden, sondern das Pferd nach dem Sprung gewissermaßen pirouettenmäßig gegen den inneren Schenkel fallen lassen, um Zeit zu sparen“, so der Belgier.

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„Wendetraining“ beginnt für ihn schon in der Lösungsphase durch Reiten von Hufschlagfiguren. „Ich kann über gebogene Linien wie Volten, Zirkel oder Lektionen wie Schulter vor im Galopp das Pferd dazu bringen, vermehrt Last mit der Hinterhand aufzunehmen. Das hilft mir später bei den Wendungen im Parcours“, sagt Deryckere. Nur wenn die Hinterhandmuskulatur gestärkt wird, lassen sich später kräftezehrende enge Wendungen zum Sprung hin reiten. „Ich lege mir bei jungen Pferden oft auch Stangen hin, um Wege zu begrenzen. So setzt man seine Hilfen bewusster ein und die Pferde kürzen nicht ab. Nach und nach kann man die optischen Hilfen in der späteren Arbeit wieder wegnehmen.“ Denn eines, so der Springreiter, komme bei seinen Reitschülern fast immer zu kurz: „Der Blick zum Sprung hin! Wenn ich in der Wendung zum nächsten Hindernis schaue, verlagere ich automatisch das Gewicht und leite die Wendung damit ein.“

Kommen Sie mit auf unsere Formel- Eins-Strecke! Wir haben für jeden „Fahrer“ die passende Trainings-Kurve dabei.

Dieser Artikel ist erstmals erschienen in Reiter Revue 4/2015.

Im Film zeigt Lucas Deryckere weitere Übungen:

Durch Anklicken der Skizzen gelangen Sie zu den Übungen.