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Was zeichnet ein rittiges Pferd aus?

Dr. Ulf Möller ist Dressurausbilder. Unter seinen Augen reifen Remonten zu Grand Prix-Pferden. Rittigkeit ist für ihn eine Frage des Charakters, der Einstellung zum Sport und der Akzeptanz der Hilfen. Fünf Tipps, wie Ihr Pferd noch rittiger wird, hat er uns verraten.

Fein auf die Reiterhilfen reagierend, dem Schenkelimpuls folgend - das sind die Grundlagen für ein rittiges Pferd.

Kurz gesagt ist Rittigkeit die Summe vieler verschiedener Faktoren: Charakter, Temperament, Alter, Ausbildung und Training ergeben die Rittigkeit des Pferdes. Diese ist aber keinesfalls in Stein gemeißelt. Aus einem rittigen Pferd kann jederzeit ein unrittiges werden, das nach dem Schenkel schlägt und sich mit weggedrücktem Rücken den Hilfen entzieht. Ist dies der Fall, muss die Suche nach der Ursache losgehen, anstatt das Tier für unrittig zu erklären. Für das Verhalten des Pferdes gibt es einen Auslöser, der im Idealfall aber durch gezieltes Training behoben werden kann.

An Unrittigkeit lässt sich nämlich arbeiten, wobei es wichtig ist, die Leistungsbereitschaft des Pferdes im Blick zu behalten. „Manche Pferde sind prima in der Junioren-Tour, aber wenn sie St. Georg gehen sollen, sind sie überfordert und werden unrittig. Auf jeden Topf passt ein Deckel, heißt es doch so schön, und ich glaube, dass ein Pferd nur rittig sein kann, wenn es zu seinem Reiter und dessen Ansprüchen passt“, sagt Ulf Möller. Der Dressurausbilder stellt heraus: "Rittig ist ein Pferd dann, wenn es die ihm gestellten Aufgaben leicht und mit Freude erfüllt sowie den Hilfen des Reiters im Gleichgewicht folgt. Dass ihm dies möglich ist, liegt in den Händen des Reiters."

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Fünf Tipps für mehr Rittigkeit von Dr. Ulf Möller

  1. Pferden, die im Springen bis Drei zählen können und auf dem Turnier immer parken, kann durch leichtere Aufgaben wieder Spaß vermittelt werden. Reiten Sie statt eines M-Springens einfach mal wieder in einen A-Parcours.
  2. Ein Pferd muss vorwärts gehen, um rittig sein zu können. Faule Pferde lassen sich mit der Arbeit auf der Rennbahn motivieren oder reiten Sie einfach mal nur im leichten Sitz auf dem Springplatz vorwärts. Dann wölbt das Pferd den Rücken auf und merkt wieder, dass Arbeit Spaß machen kann.
  3. Wie das Pferd rittiger wird, ist eine Charakterfrage. Faule Pferde brauchen Abwechslung, wohingegen schreckhafte besser „eingelullt“ werden. Es gibt aber kein Patentrezept!
  4. Rittigkeit ist eine Frage des Vertrauens. Als Reiter muss ich Entscheidungen fällen. Wenn mehr als 50 Prozent davon richtig sind, vertraut das Pferd mir und macht, was ich möchte. Ansonsten beginnt es gegen mich zu arbeiten.
  5. Seien Sie stets aufmerksam und konsequent. Wenn Sie schludern, nutzen manche Pferde das aus – ohne unrittig zu sein.