„Ungehorsam bedeutet nicht gleich unrittig!"
Reitmeister Wolfram Wittig definierte Rittigkeit in einem 2015 erstmals veröffentlichten Beitrag der Reiter Revue in einem kurzen Statement so:
„Ungehorsam ist nicht mit Unrittigkeit zu verwechseln. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Auch ein Pferd, das buckelt, ist nicht unrittig. Buckeln ist ein Ausdruck von Lebensfreude. Für mich ist ein Pferd vielmehr unrittig, wenn das Pferd dem Menschen so viele Schwierigkeiten entgegenbringt, dass dieser eher den Golfschläger in die Hand nehmen möchte.
Grundsätzlich ist es aber so, dass es die ‚Pauschale Rittigkeit‘ nicht gibt. Sicher ist nur, dass die Begriffe ‚Losgelassenheit‘ und ‚Durchlässigkeit‘ etwas mit dem Begriff Rittigkeit zu tun haben. Nur ein losgelassenes Pferd kann rittig sein und wenn das Pferd nicht durchlässig ist, macht es dem Reiter in der Regel auch keinen Spaß. Es gibt ihm ein weniger gutes Reitgefühl.
So ist ein Pferd sauer geritten, wenn es permanenten Widerstand gegen eine Lektion zeigt, ohne dass ein körperlicher Schaden vorliegt. Dieser Widerstand muss aber nicht zwingend Unwille sein, sondern kann auch an mangelnder Kraft liegen. Wenn ein junges Pferd beispielsweise fünf Mal tolle Trabverstärkungen gezeigt hat, ist es klar, dass dann irgendwann die Luft raus ist. Das muss man erkennen und sich stets fragen, ‚warum will mein Pferd nicht so wie ich? Hat es noch Spaß?‘ Ohne Spaß geht nichts – für Mensch und Pferd.“
Was zeichnet ein rittiges Pferd aus?
Dr. Ulf Möller ist Dressurausbilder. Unter seinen Augen reifen Remonten zu Grand Prix-Pferden. Rittigkeit ist für ihn eine Frage des Charakters, der Einstellung zum Sport und der Akzeptanz der Hilfen. Fünf Tipps, wie Ihr Pferd noch rittiger wird, hat er uns verraten.
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