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Für mehr Kraft

Trainingsidee: Tempounterschiede auf dem Zirkel

Aus dem Trab lässt sich immer noch etwas rausholen, heißt es häufig. Aber wie geht das eigentlich? Die Tempounterschiede auf dem Zirkel sind eine Übung von Reitmeister Johann Hinnemann für mehr Ausdruck.

Tempounterschiede im Trab auf dem Zirkel erfordern viel Kraft und Konzentration.

Stefanie Wolfs Pferd wirkt auf den ersten Blick nicht nach einem Kandidaten, dessen Trab man verbessern muss. Aber er hatte einen Schwachpunkt, wie Reitmeister Johann Hinnemann verrät: die Trabverstärkung. „Er war in den Hinterbeinen und im Rücken nicht so stark, dass er diese Kadenz, die er von Natur aus hat, mitnehmen konnte“, erzählte Johann Hinnemann Reiter Revue 2018. Die passende Übung neben dem Schulterherein: Tempounterschiede auf dem Zirkel.

Wie? Diese Übung klingt einfach, ist aber unheimlich schwer. Der Reiter muss die Zirkellinie einhalten, Takt, Gleichgewicht und Anlehnung erhalten und darf deshalb nicht zu viel Tempo machen. Die Kunst liegt darin, allmählich die Tritte zu vergrößern und daraus den Schwung und den Ausdruck wieder zurück in die Versammlung mitzunehmen.

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Warum? Es ist die Basisübung für Hinnemann: Hier lernen die Pferde Kadenz, Fleiß und Schwung zu erzeugen, sowohl in der Verstärkung als auch in der Versammlung. „Wir entwickeln mehr Kontrolle und Kraft des inneren Hinterbeins, auf beiden Seiten. Das geht nur mit ständigen Übergängen.“ Er fordert Steffi Wolf auf, das Hinterbein noch mehr anzuregen.

Am Ende lässt Hinnemann die Reiterin auf der Diagonalen bis zum Mitteltrab zulegen. „Erst gerade, dann nach oben, dann nach vorne, starker Trab“, ruft er, als sie auf die Diagonale abwendet. Die Tritte des Pferdes werden bis zum Ende immer größer, sein Rahmen weiter. Hinnemann ist zufrieden. „Mit so einer erarbeiteten Trabverstärkung kann ich sehr gut leben.“