Zum Inhalt springen

Drücken Sie Öffnen / Eingabe / Enter / Return um die Suche zu starten

Leseprobe

Streitfrage: Vereine in der Krise

Ein Drittel aller Reitschulen wird die Pandemie nicht überleben, blickte die Deutsche Reiterliche Vereinigung vor rund zwei Jahren in eine düstere Zukunft. Und heute? Hat sich bewahrheitet, was sich 2021 abzeichnete?

Kein Schulpferd mehr da? Einige Vereine mussten ihren Bestand massiv reduzieren.

Der Märkische Reiterverein in Hamm stellte im Sommer 2020 seinen Betrieb endgültig ein – und das im Jahr des 100-jährigen Bestehens. „Es ist schon in den letzten Jahren nicht mehr so gut gelaufen. Und Corona hat’s nicht besser gemacht“, sagte die erste Vorsitzende Nicole Matyssek resigniert. „Die wirtschaftliche Lage zwingt uns einfach dazu, diesen Schritt zu gehen.“

Mit etwa 400 Mitgliedern war der Märkische RV bis dato gut aufgestellt – und mit starken Dressur- und Springreitern auch sportlich erfolgreich. Auf der Anlage an der Fährstraße standen 38 Boxen für Einsteller zur Verfügung, der Ausbildungsbetrieb – zuletzt noch mit sechs Schulpferden – lief gut. „Aber mit Einführung von neuen Schulformen oder durch den Ganztag gab es bereits weniger Unterrichtsanfragen“, spricht Matyssek über die Anfänge des Niedergangs. Es wurde finanziell eng und enger. „Und dann kam Corona. Dreieinhalb Monate ohne Unterricht und die Kosten für die sechs Schulpferde sind ja weitergelaufen. Das war eine Katastrophe.“

Der Märkische Reiterverein ist eines von vielen Beispielen, die durch die Corona-Pandemie komplett oder teilweise in wirtschaftliche Schieflage geraten sind. Wie die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) 2021 in einer Umfrage erhob, hatte ein Drittel der Reitschulen Existenzängste. Im vergangenen Jahr bestätigte eine erneute Umfrage zwar, dass es zwar keine große Insolvenzwelle gab, aber die Vereine und Betriebe vor allem im Schulpferdebereich deutlich reduzieren mussten. „Die Schulpferdebetriebe sind nicht in Gänze weggebrochen, sie haben aber sehr gelitten und müssen nach wie vor große Herausforderungen im Alltagsmanagement stemmen“, bestätigte Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe gegenüber Reiter Revue. Und es wird nicht leichter: „Das begann mit der Corona-Pandemie. Jetzt ist der schreckliche Krieg in der Ukraine dazu gekommen, mit Kostensteigerungen, die die Reitschulen in gleicher Weise treffen. Energiekosten, höhere Futterpreise. Und sowohl die Eltern reitender Kinder als auch die erwachsenen Reitschüler können Preissteigerungen bei den Reitstunden nicht so einfach annehmen.“

Wie es es anderen Vereinen während der Pandemie ergangen ist und vor welchen Herausforderungen viele von Ihnen heute noch stehen, können Sie im kompletten Artikel zur Streitfrage in unserer April-Ausgabe lesen. Jetzt versandkostenfrei als Print-Magazin oder als E-Paper.