Trainingstipp der Woche
Schon probiert? Die Hände zittern lassen
So geht’s: Es ist weder Angst, noch Kälte, sondern ein gewolltes Zittern oder auch Vibrieren der Zügelfaust. „Stellen Sie die Hände korrekt vor sich, halten Sie die Faust locker geschlossen und dann schlackern Sie mit einer Hand in kleinen, schnellen Bewegungen nach rechts und links, anstatt die Finger zu bewegen“, beschreibt Dressurausbilderin Corinna Lehmann.
Das bringt’s: „Mit dem Zügel werden viele unbewusste Paraden gegeben, weil beispielsweise die Finger halb offen sind“, sieht Lehmann häufiger. „Man macht viel mehr als man merkt.“ Durch die Zitter-Hand soll der Reiter seine Einwirkung bewusst locker steuern. „Man glaubt, die Pferde müssten es einem total übelnehmen“, sagt Lehmann, beruhigt aber: „Das tun sie nicht. Sie reagieren fast immer positiv, weil eine Grundspannung aufgelöst wird. Sie fühlen eine andere Bewegung im Gebiss und kauen meistens ab.“ Wichtig ist, immer nur eine Hand bewusst zittern zu lassen.
Möglich ist dies in allen Grundgangarten. „Man zittert so lange, bis das Pferd reagiert, sich im Hals fallen lässt oder abkaut und sich stellen lässt.“ Sobald eines der Merkmale erfolgt ist, sollten Sie Ihr Pferd loben und es danach ein paar Mal wiederholen. „Viele Reiter versuchen die perfekte Handhaltung zu haben, verkrampften sich aber und verkanten im Handgelenk.“ Durch die Übung wird dem Reiter häufig bewusster, wie sehr er auf den rückwärtswirkenden Zügel fixiert ist. Zittern macht also sensibel.
Dieser Tipp ist erstmals in der April-Ausgabe 2019 erschienen.
