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A-Lektionen sicher ausführen

In der A-Dressur glänzen

Große Linien, viel Vorwärts und eine gehörige Portion Durchlässigkeit sind in der Klasse A gefragt. Von wegen A wie Anfänger! Wer auf diesem Niveau alles richtig macht, wird zum Aufsteiger. Viel Spaß mit den Trainingstipps von Christoph Koschel!

Frisch vorwärts geht es beim Galoppsprünge verlängern.

Kraftvoll galoppiert Flip Flop die lange Seite entlang. Ein Lächeln huscht über das Gesicht seiner Reiterin Anna Bielen. „Galoppsprünge verlängern“ ist im Kasten, besser geht’s kaum. Der Chef ist zufrieden. „Good, Anna, very good!“, ruft Christoph Koschel der Australierin zu. Flip Flop darf verschnaufen. Wir sind auf dem Hof Beckerode in Hagen am Teutoburger Wald. An unserer Seite: der international gefragte Dressur-Trainer Christoph Koschel, 41 Jahre alt.

Koschels Blick geht zu Apollo und Philipp Ruwe. Die beiden sollen die nächste Lektion zeigen. Rückwärtsrichten. Doch Apollo hat Schwierigkeiten. „Das haben wir schon lange nicht mehr geübt“, entschuldigt sich Philipp. Aber genau darum geht es doch: Um die Hausaufgaben, die manchmal auf der Strecke bleiben. Dabei ist es so wichtig, neue Lektionen vorzubereiten und zu verfeinern. Das macht den Unterschied.

Auf dem Niveau der Klasse A sind große Linien, flüssiges Reiten von Wendungen, Übergänge von einer Gangart in die nächste und von einem Tempo ins nächste gefragt. Das klingt einfach, aber korrekt und reell geritten, braucht der Weg dorthin Wochen und Monate. Wer hier im Hauruck-Verfahren auf der Überholspur Gas gibt, muss mit Rückschlägen rechnen, dann heißt es erst recht „zurück auf Anfang“. Ausbildung lässt sich nicht austricksen.

Korrekt reiten ist die Herausforderung

„Wenn mein Pferd nicht geradegerichtet ist, nicht gleichmäßig in beide Hände zieht und nicht vor dem Bein ist, also nicht nach vorne an die Hand heranzieht und die vorwärts treibenden Hilfen nicht akzeptiert, ist auch das Reiten der ‚normalsten’ Lektionen schwierig.“ Als Paradebeispiel nennt Koschel das Halten, jene Lektion, mit der man bekanntermaßen bei der Grußaufstellung seine Visitenkarte abgibt. „Korrekt geritten ist es gar nicht so einfach, wie man selbst bei den weltbesten Reitern immer wieder sehen kann“, sagt er. Wo es hakt? An der Basis! „Es kann nicht sauber gezeigt werden, wenn mein Pferd schief ist oder es mein Bein und Kreuz nicht akzeptiert. Dann wird das Halten auslaufend, das Pferd kommt auf die Vorhand, es steht schief hebt sich am Ende noch heraus“, beschreibt Koschel das Szenario.

Bedeutet, vor allen Lektionen steht eine korrekte Basis, eine Vorbereitung. „Das Pferd hat sich das Schicksal als Reitpferd nicht ausgesucht. Umso mehr sind wir in der Pflicht, sorgsam mit unserem Partner umzugehen und ihm auch körperlich zu ermöglichen, unseren sportlichen Ansprüchen gerecht zu werden“, sagt Koschel. Und dazu gehört für ihn vor allem die Durchlässigkeit, „was nichts anderes bedeutet, als dass das Pferd meine Hilfen durchlässt und entspannt umsetzt“. Dann wird auch in der Klasse A nichts schief gehen.

Christoph Koschels beste Trainingstipps im Video: