Leseprobe
Fit turnen, geschmeidiger reiten
„Wir sind an einem Stück, alles hängt miteinander zusammen“, sagt Claudia Butry. Die Dressurausbilderin, die sich in Sachen Reitersitz bei Eckart Meyners zur Bewegungstrainerin hat ausbilden lassen und dann ihr Wissen mit Neuroathletik bei Marc Nölke erweitert hat, beschreibt unseren Körper wie ein Zahnradmodell. Ein Zahnrad sitzt am Kopf, eines an der Brustwirbelsäule, eines am Becken und so weiter. Butry: „Stockt es in einem dieser Zahnräder, ist der Bewegungsfluss von oben nach unten gestört, weil sie alle miteinander korrespondieren.“ Und das kriegt man entweder in Form von Verspannungen zu spüren oder merkt als Reiter, wenn der Sitz im Sattel nicht ganz geschmeidig ist. Denn Mitschwingen trotz Verspannung geht nicht.
Wir zeigen Ihnen Übungen, die Sie beweglicher machen und mehr noch: „Am Ende geht es darum, dass wir ein Körpergefühl entwickeln“, sagt Claudia Butry. „Denn um unser Pferd situationsgerecht zu arbeiten und einzuwirken, müssen wir fühlen, was mit unserem Pferd los ist. Aber oft spüren wir uns selber schon nicht mehr.“ Unsere einfachen Übungen sollen helfen, einen besseren Zugang zum Körper zu bekommen. Die meisten Übungen gibt es in verschiedenen Variationen, die Sie alle durchspielen können. Denn „sie sind erst das Salz in der Suppe“, sagt Claudia Butry. „Das hat Eckart Meyners immer wieder gesagt und das habe ich verinnerlicht. Das Kleinhirn liebt Variationen, kreisende am liebsten, und je mehr Variationen ich mache, desto mehr kann der Körper von alten Bewegungsmustern loslassen.“
Übung für den unteren Rücken
Mit dem Rücken auf die Matte legen, Arme links und rechts locker ausbreiten. Das linke Bein im rechten Winkel aufstellen, dann über das rechte Bein hinweg auf die rechte Seite führen, sodass das linke Knie den Boden berührt oder sich ihm zumindest nähert. Die Hüfte darf dabei mitgehen. Wieder zurück und nun nach links außen wegkippen lassen. Die Hand kann dabei zusätzlich vorsichtig am Knie ziehen, das verstärkt den Effekt – soll aber keine Schmerzen bereiten.
Effekt: Der untere Rücken wird mobilisiert. Hier sind oft die Muskeln durch das viele Sitzen verkürzt. Wer es macht, spürt, wie gut diese Übung tut. Es lockert die Muskulatur rund um das Kreuzdarmbeingelenk.