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Distanzen besser reiten

Das Hauptproblem beim Reiten von guten und sicheren Distanzen sei meist nicht das richtige Einschätzen, meint Ausbilder Michael Fischer. Vielmehr falle es vielen Reitern schwer die Distanz entsprechend zu reiten.

Wer Distanzen richtig reiten will, braucht eine feine Abstimmung mit dem Pferd. Anderenfalls kann man die Distanz vielleicht erkennen, aber kommt dennoch nicht passend zum Sprung.

„Was hilft es dem Reiter, die Distanzen zu erkennen, wenn er diese nicht reiten kann?“, fragt Ausbilder Michael Fischer provokant. Distanzen gut und sicher reiten zu können, hängt seines Erachtens vor allem an zwei Komponenten. Erstens am Distanzen-einschätzen und zweitens am eigentlichen Distanzen-reiten. Es mache erst dann Sinn, Distanzen sehen zu wollen, wenn man auch in der Lage sei, sein Reiten diesen angemessen anzupassen.

Du findest Michael Fischers Sichtweise spannend? Dann erlebe ihn in der Reiter Revue-Lehrstunde live auf der Equitana. Die Lehrstunde findet am Montag, 11.4.2022 um 12:30 Uhr in Halle 5 statt.

Darauf kommt es beim Reiten von Distanzen an

Michael Fischer: „Sind Reiter und Pferd dort, wo keine Sprünge stehen, nicht in der Lage kurzfristig auf Spur und Rhythmusveränderungen einzugehen, wird dies auf den letzten drei, vier oder fünf Galoppsprüngen vor dem Sprung (realistischer Bereich für Amateure, Distanzen zu erkennen) auch nicht funktionieren. Für mich beginnt das Trainieren von Distanzen bereits dort, wo noch keine Sprünge stehen. Wird das Distanzen-erkennen vor das „Distanzen-reiten/beeinflussen“ gestellt, ist es meist so, dass dies zu einer Verunsicherung des Reiters führt. Nämlich dann, wenn der Reiter zum Beispiel drei, vier Galoppsprünge vor dem Hindernis sieht, dass es zum Beispiel etwas weit wird, jedoch aufgrund mangelnder Feinabstimmung mit dem Pferd trotzdem unpassend an den Sprung kommt. Nicht selten wird dann versucht, die Distanz früher oder besser zu sehen (was kaum möglich noch sinnvoll ist), statt die Abstimmung zu verfeinern."

Spur und Rhythmus variieren

Michael Fischer: "Klassische Kommandos wie „Guck genauer hin“ oder „Du musst viel früher hinschauen“ haben in den seltensten Fällen zu einer Verbesserung der Distanzen geführt. Der richtige Schritt wäre es, sich zunächst dem kontrollierten Reiten von Spur und Tempovarianten anzunehmen. Erst, wenn es dem Pferd/Reiter-Paar ohne Sprünge gelingt, zu jeder Zeit Spur und Rhythmus beliebig zu variieren, würde ich sie dies auch in Zusammenhang mit Stangen, Cavaletti oder kleinen Sprüngen trainieren lassen.

Kann der Reiter drei bis vier Galoppsprünge vor dem Sprung das Tempo verändern, lässt sich das Erkennen von Distanzen deutlich einfacher erlernen, da der Reiter das „Gesehene“ auch beeinflussen/anpassen kann und dadurch aus seinen Entscheidungen lernen kann. Reiter die sich bereits weit vor dem Sprung (zehn Galoppsprünge oder mehr) nur noch auf ein „Distanz-sehen-wollen“ konzentrieren, verlieren meist die Kommunikation und somit die Feinabstimmung mit ihrem Pferd. Nicht nur der Verlust an Kommunikation, sondern auch mangelndes Spüren und Einschätzen des Pferdes lassen „gutes Distanzen reiten“ kaum noch zu."

In unserer Lehrstunde wird Michael Fischer viele weitere Tipps zum richtigen Reiten geben. Wer nicht vor Ort sein kann, sollte auf jeden Fall einen Blick auf unsere Social-Media-Kanäle werfen. Wir werden von der Equitana berichten.