Distanzen besser reiten
„Was hilft es dem Reiter, die Distanzen zu erkennen, wenn er diese nicht reiten kann?“, fragt Ausbilder Michael Fischer provokant. Distanzen gut und sicher reiten zu können, hängt seines Erachtens vor allem an zwei Komponenten. Erstens am Distanzen-einschätzen und zweitens am eigentlichen Distanzen-reiten. Es mache erst dann Sinn, Distanzen sehen zu wollen, wenn man auch in der Lage sei, sein Reiten diesen angemessen anzupassen.
Darauf kommt es beim Reiten von Distanzen an
Michael Fischer: „Sind Reiter und Pferd dort, wo keine Sprünge stehen, nicht in der Lage kurzfristig auf Spur und Rhythmusveränderungen einzugehen, wird dies auf den letzten drei, vier oder fünf Galoppsprüngen vor dem Sprung (realistischer Bereich für Amateure, Distanzen zu erkennen) auch nicht funktionieren. Für mich beginnt das Trainieren von Distanzen bereits dort, wo noch keine Sprünge stehen. Wird das Distanzen-erkennen vor das „Distanzen-reiten/beeinflussen“ gestellt, ist es meist so, dass dies zu einer Verunsicherung des Reiters führt. Nämlich dann, wenn der Reiter zum Beispiel drei, vier Galoppsprünge vor dem Hindernis sieht, dass es zum Beispiel etwas weit wird, jedoch aufgrund mangelnder Feinabstimmung mit dem Pferd trotzdem unpassend an den Sprung kommt. Nicht selten wird dann versucht, die Distanz früher oder besser zu sehen (was kaum möglich noch sinnvoll ist), statt die Abstimmung zu verfeinern."
Spur und Rhythmus variieren
Michael Fischer: "Klassische Kommandos wie „Guck genauer hin“ oder „Du musst viel früher hinschauen“ haben in den seltensten Fällen zu einer Verbesserung der Distanzen geführt. Der richtige Schritt wäre es, sich zunächst dem kontrollierten Reiten von Spur und Tempovarianten anzunehmen. Erst, wenn es dem Pferd/Reiter-Paar ohne Sprünge gelingt, zu jeder Zeit Spur und Rhythmus beliebig zu variieren, würde ich sie dies auch in Zusammenhang mit Stangen, Cavaletti oder kleinen Sprüngen trainieren lassen.
Kann der Reiter drei bis vier Galoppsprünge vor dem Sprung das Tempo verändern, lässt sich das Erkennen von Distanzen deutlich einfacher erlernen, da der Reiter das „Gesehene“ auch beeinflussen/anpassen kann und dadurch aus seinen Entscheidungen lernen kann. Reiter die sich bereits weit vor dem Sprung (zehn Galoppsprünge oder mehr) nur noch auf ein „Distanz-sehen-wollen“ konzentrieren, verlieren meist die Kommunikation und somit die Feinabstimmung mit ihrem Pferd. Nicht nur der Verlust an Kommunikation, sondern auch mangelndes Spüren und Einschätzen des Pferdes lassen „gutes Distanzen reiten“ kaum noch zu."
So wirst du der bessere Reiter für dein Pferd
Wer will das nicht: Ein guter Reiter für sein Pferd sein! Ganz oft sind es einfach Verständnisprobleme, die verhindern, dass man sich als Reiter weiterentwickelt. Und genau darum geht es Michael Fischer in seinem nagelneuen Buch, das in Zusammenarbeit mit Reiter Revue entstanden ist.
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