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Leseprobe: Ich sehe was du fühlst!

Die Blickschule: Was der Gesichtsausdruck des Pferdes verrät

Pferde können kein Lachen vortäuschen oder auf Knopfdruck weinen. Was in ihren Gesichtern zu lesen ist, zeigt ihren Gemütszustand im Hier und Jetzt. Nuancen geben Aufschluss über Schmerz, Angst oder Stress. Wie Sie den Gesichtsausdruck des Pferdes richtig deuten, erfahren Sie in unserer Oktober-Ausgabe.

Das Auge des Pferdes verrät viel - doch auch Lippen und Nüstern sind echte Stimmungsbarometer.

Man sieht es uns am Gesicht an. Wenn wir müde sind, traurig, gestresst, nachdenklich, aber auch glücklich und zufrieden. Unsere Augen, die Falten auf der Stirn und rund um unseren Mund, die Form der Lippen – dies alles sendet Signale über unseren Gemütszustand. Und wer den Gesichtsausdruck seines Pferdes oder seines Hundes einmal genau beobachtet, wird feststellen, dass dies in der Welt der Säugetiere generell so funktioniert. Denn tatsächlich sind es kleine Veränderungen im Gesicht des Pferdes, die ein klares Stimmungsbild zeichnen. Pferdeverhaltensexpertin Andrea Kutsch hat mit ihrem Team über viele Jahre mithilfe von Forschungsarbeiten die wichtigsten Merkmale definiert, die jedem Menschen, der mit Pferden zu tun hat, Rückschlüsse darauf ermöglichen, was im das Pferd fühlt: sogenannte Ethogramme.

„Es sind mehr als 170 Illustrationen“, sagt Kutsch und macht damit deutlich, dass die Mimik des Pferdes viel mehr Details enthält, als wir Reiter häufig denken. Gleichzeitig variiert die Mimik von Pferd zu Pferd. Deshalb ist die Grundlage, um bei seinem Pferd den Gesichtsausdruck deuten zu können, einmal für sich zu erkennen, was der neutrale Blick ist, also die Mimik, die das Pferd zeigt, wenn es zufrieden ist: das „happy horse“. „In diesem Zustand ist es entspannt, aber aufmerksam. Beispielsweise, wenn es mit seinem Kumpel auf dem Paddock steht oder sein Reiter kommt und ein paar Möhren vorbeibringt“, erklärt die Expertin. In solch einem Moment sollte der Reiter sich das Gesicht seines Pferdes einmal genau anschauen. Denn hier erkennt er, wie die Augenform seines Pferdes im Normalzustand ist, ob es generell etwas Weiß im Auge hat, welche Falten sich im Gesicht des Pferdes abzeichnen. So kann er Veränderungen besser erkennen und diese dann deuten.

An welchen Anzeichen Sie das "happy horse" erkennen, welche Abweichungen Stress, Angst, Schmerz oder Müdigkeit zeigen und warum es so wichtig ist, nicht nur zu sehen, sondern auch zu fühlen, lesen Sie im Fokusthema unserer Oktober-Ausgabe. Außerdem ordnen unsere Experten unterschiedliche Gesichtsausdrücke ein. Unsere Oktober-Ausgabe können Sie hier versandkostenfrei bestellen.