Besser Reiten mit Augentraining - Teil 1
Neurozentriertes Training oder Neuroathletik kann mit ganz einfachen Übungen sehr viel bewirken. Viele Übungen funktionieren über die Augen und das hat fast ein bisschen etwas von Hexerei: „Augenbewegungen reduzieren Stress über Kleinhirn und Projektionen zum symphatischen System", erklärt Marc Nölke, der ein Trainingskonzept auf Basis der Neuroathletik für Reiter erarbeitet hat. "Darüber hinaus aktivieren sie den frontalen Kortexbereich, der für Planung und Aufmerksamkeitssteuerung zuständig ist. Willkürliche Augenbewegungen aktivieren nahezu alle Bereiche im Gehirn sehr stark und die Wirkung von visuellem Training ist mitunter verblüffend und kaum zu glauben.“
Dabei sind die Übungen derart simple, dass sie jeder nachmachen kann.
Zum Beispiel die Ja-und-nein-Übung:
Entspannt aber aufrecht stehen, einen Kulli oder einfach nur den Daumen etwa eine Armlänge von der Nase entfernt vor das Gesicht halten. Den Kopf nun nach links und rechts drehen. Die Nase soll dabei in der Horizontalen bleiben, also den Kopf dabei möglichst gerade halten. Die Augen fixieren aber den Kulli oder Daumen, was bedeutet, dass Sie still nach vorne blicken, während der Kopf eine „Nein-Bewegung macht“. Dabei immer kurz stoppen, wenn der Kopf ganz links oder ganz rechts ist und warten, bis man den Kulli oder Daumen wirklich scharf sieht. Als Orientierung gilt, jede Sekunde die Richtung wechseln – also im Sekundentakt rechts-stopp-links-stopp. Beim Stoppen den Kulli oder Daumen „scharf stellen“.
Dasselbe nun mit einer „Ja-Bewegung“ üben. Der Kulli bleibt wie bisher, aber nun bewegt sich der Kopf nach oben und unten. Der Kulli wird weiter fixiert.