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Leseprobe

Balancierstange und mehr: Der Hals

Um den Hals, seinen Ansatz und das Genick gibt es viele Diskussionen. Ist ein eher kurzer oder eher langer Hals besser? Wie dick darf der Hals eigentlich sein? Fragen und ihre Antworten.

Bei einem leichten Genick sieht man häufiger den falschen Knick.

„Einen zu kurzen Hals bekommt man nie auf Länge“, sagt Dressurreiter Sönke Rothenberger. Bei Pferden mit einem langen Hals fällt es Reitern seines Erachtens hingegen schwerer, die Pferde ausbalanciert und geschlossen zu bekommen. Es gibt – wie immer – also ein Für und Wider. Sönke Rothenberger verdeutlicht: „In einer Traversale wünschen wir uns Stellung und Biegung von den Ohren bis zur Schweifrübe. Das ist bei einem Pferd mit einem kurzen, strammen Hals schwer zu erreichen.“ Der Mannschaftsolympiasieger von 2016 achtet bei diesen Pferden ganz besonders darauf, sie von hinten nach vorne zu reiten. Das bedeutet konkret: „Die Pferde werden durch die Schenkelhilfen aktiviert. Mein Ziel ist, dass sie sich so immer wieder und mehr aufrichten. Keinesfalls darf man zu starr oder stark mit der Hand sein. Dann ist eine reelle Aufrichtung nicht zu erreichen.“
Ist stramm schlecht?
Viele Reiter scheuen ein strammes Genick eher. Sönke Rothenberger betrachtet aber auch die Vorteile: „Ein strammes Genick gibt dem Reiter – überspitzt gesagt – eine gewisse Stabilität in der Anlehnung. Die Pferde verwerfen sich nicht so schnell im Genick, kippen auch nicht so schnell ab.“ Das kann einem Amateur entgegenkommen. So ist in der Reitponyzucht ein kurzer, strammer Hals beispielsweise noch immer prominenter als in der Großpferdezucht.

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