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CHIO Aachen 2019

Daniel Deußer nicht zu stoppen

Hatte Daniel Deußer gestern im Nationenpreis noch so seine Probleme mit der erlaubten Zeit, ließ er heute im Preis von Nordrhein-Westfalen und im Sattel seines Nachwuchspferdes Killer Queen VDM keine Sekunde liegen.

Daniel Deußer und Killer Queen VDM ließen heute keine Sekunde liegen.

Aachen – In diesem Jahr läuft’s richtig gut für Daniel Deußer beim CHIO in Aachen. Nachdem er am Mittwoch im Sattel von Tobago Z Dritter im Preis von Europa wurde und gestern Abend mit dem deutschen Team Zweiter im Nationenpreis, hat er heute mit der erst neunjährigen belgischen Stute Killer Queen VDM den Preis von Nordrhein-Westfalen in der Soers gewonnen.

Zwei Umläufe entschieden über den Sieg im heutigen Hauptspringen. Der erste zunächst darüber, wer ein zweites Mal ins Aachener Springstadion einreiten durfte. Ein Privileg, das nur den besten zwölf Reitern oblag. Im ersten Umlauf wurde somit ordentlich ausgesiebt. Und am Ende schafften es nur zwei deutsche Reiter eine Runde weiter. Neben Daniel Deußer auch Hendrik Sosath, der mit der zwölfjährigen Oldenburger Stute Lady Lordana einen Zeitstrafpunkt mit in den zweiten Umlauf brachte. Die Startreihenfolge wurde nun umgekehrt. Und als der Niederländer Willem Greve im Sattel des 15-jährigen Holsteiners Carambole die vorläufige Führung übernahm, überboten sich die nachfolgenden Reiter von Runde zu Runde.

„War gut, aber ich glaube nicht schnell genug“, mutmaßte der zweitplatzierte Olivier Philippaerts (BEL) nach seiner Nullrunde in 44,65 Sekunden mit der 13-jährigen H&M Cue Channa. Er sollte Recht behalten. Denn Daniel Deußer nahm ihm direkt im Anschluss fast eine Sekunde ab. Zeitprobleme gab es bei ihm heute also keine. Und als auch Gregory Whatelet (BEL), Kent Farrington (USA) und Niels Bruynseels sein Ergebnis nicht toppen konnten, stand der Sieger im Preis von Nordrhein-Westfalen fest. „Sie ist definitiv ein Pferd für die großen Springen“, sagte Daniel Deußer im Anschluss über seine neunjährige Eldorado v. Zeshoek-For Pleasure-Tochter. Im vergangenen Jahr war sie noch das beste Pferd der Aachener Youngster-Tour. Dritte wurde heute Luciana Diniz (POR) und der zehnjährige Vertigo du Desert.

Für Schrecksekunden sorgten im ersten Umlauf André Thieme und Philipp Weishaupt. Thieme und seine neunjährige Westfalenstute Crazy Girl V kamen am Wassergraben – an dem erstaunlich viele Paare Probleme hatten – ins Straucheln und stürzten bei der Landung. Der Reiter blieb unverletzt, doch sein Pferd, das zunächst wieder eingefangen werden musste, wurde vorsorglich mit dem Transporter der Pferdeambulanz aus dem Stadion gefahren. Schon kurze Zeit später gab es glücklicherweise Entwarnung. Crazy Girl V hatte sich lediglich eine Hautabschürfung am Hinterbein zugezogen.

Philipp Weishaupt hingegen riss mitten im Parcours ein Zügel. Er hatte somit keine Kontrolle mehr über seine zehnjährige Oldenburger Stute Che Fantastica. Das Pferd fand ohne seinen Reiter nicht den richtigen Absprungpunkt und kam über dem Hindernis ins Straucheln. Weishaupt konnte sich nach der holprigen Landung nicht länger im Sattel halten und stürzte zu Boden. Der Schmerz war ihm deutlich anzusehen, er konnte das Springstadion aber laufend verlassen.

"So ein Sturz von einem Reiter beeinflusst auch immer die anderen Reiter. Man reitet ein Hindernis vielleicht nicht mehr so forsch an, wie man es sonst tun würde. Das merken die Pferde", spekulierte Daniel Deußer auf die Frage, warum der Wassergraben so vielen Paaren heute Probleme machte. Auch seine Stute sei heute deutlich höher als gewohnt über dieses Hindernis gesprungen, verriet er. Mittlerweile hat er sich übrigens mit drei Pferden für den Großen Preis am Sonntag qualifiziert und somit ein echtes Luxusproblem: die Qual der Wahl. Doch er macht’s nicht unnötig spannend. „Da werde ich Tobago reiten“, verriet er schon heute.

Das Ergebnis finden Sie hier.