Lavendelduft beruhigt das Pferd
Arizona/USA – Studentin Isabelle Chea und Professorin Ann Baldwin von der us-amerikanischen Universität in Arizona gingen der Frage nach, ob die Aromatherapie ein probates Mittel ist, um Herzfrequenz und Herzratenvariabilität positiv zu beeinflussen. Beides gilt als wichtiger Indikator für das Maß an Stress, das ein Lebewesen empfindet, wobei die Herzratenvariabilität den – ungleichmäßigen – Abstand zwischen den Herzschlägen bezeichnet.
An der Untersuchung der beiden Wissenschaftlerinnen nahmen neun Dressurpferde verschiedener Rassen und Altersstufen teil. Sie wurden nacheinander in einen kleinen Paddock geführt, wo man ihnen einen Diffuser mit Lavendelöl unter die Nüster hielt. Insgesamt 21 Minuten lang maßen Isabelle Chea und Ann Baldwin Herzfrequenz und Herzratenvariabilität – davon jeweils sieben Minuten vor, während und nach dem Einsatz des Diffusers.
Das Ergebnis: Während der Lavendelgeruch auf die Herzfrequenz keinen Einfluss hatte, ließ er den sogenannten RMSSD-Wert, eine wichtige Komponente der Herzratenvariabilität, steigen. Dies gilt als eindeutiges Anzeichen für Entspannung. Chea und Baldwin wiederholten den Versuch mit Wasserdampf und Kamille, doch diese hatten keinen vergleichbaren beruhigenden Effekt. Auch das Lavendelöl wirkte, allerdings nur so lange, wie die Pferde es einatmeten. Eine Aromatherapie mit Lavendel eignet sich demnach gut, um Pferde im Bedarfsfall gezielt und zeitlich begrenzt zu beruhigen – etwa, wenn ein Tier beim Hufschmiedebesuch zur Nervosität neigt.