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Warum der Jahresbeginn auch für Pferde die beste Zeit zum Abnehmen ist!

Zu viel Futter, zu wenig Bewegung. So lässt sich das Problem im Winter oft zusammenfassen. Tierärzte warnen vor zu dicken Pferden. Wie Ihr Vierbeiner gesund abspeckt, lesen Sie hier.

Rund und gesund? Nicht immer. Zu dick macht krank.

Malton/GBR - Vor einigen Jahren brachte es eine britische Studie zutage: Jedes zweite Pferd ist zu dick, jedes fünfte sogar stark übergewichtig und es werden immer mehr. „Heute ist es ganz normal, dass man in einem Pensionsstall mit deutlich mehr Kritik konfrontiert wird, wenn man bei einem Pferd die Rippen sehen kann, als wenn es fettleibig ist. Die Leute haben sich einfach an diesen Anblick gewöhnt“, sagte Tierarzt Joe Mackinder im britischen Fachmagazin Horse and Hound. Viel daran geändert hat sich bislang nicht. Betroffen sind besonders Ponys und Kaltblutrassen, aber auch Voll- und Warmblüter tragen inzwischen oft zu viele Kilo mit sich herum. Dabei besteht ein großes Krankheitsrisiko, unter anderem durch Hufrehe und starke Überlastung der Gelenke und Sehnen.

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Bevor im Frühjahr die Weidesaison losgeht, sollten deshalb die Kilos runter, sonst tut das frische Gras sein übriges. „Manchmal kommt es vor, dass wir gerade im Frühjahr, zu Beginn der Weisesaison, fünf oder sechs Pferde pro Woche einschläfern müssen“, wurde Mackinder zitiert. Auch Stoffwechselerkrankungen wie EMS und Cushing kommen immer häufiger als Folgeerkrankungen bei adipösen Pferden vor.

Der Hintergrund: Normalerweise verlor das Pferd in der kalten Jahreszeit in freier Wildbahn seine Fettreserven, weil wenig Futter vorhanden war. Dies trifft bei den normalen Reitpferden allerdings nicht zu. Hinzu kommt, dass das schlechte Wetter und die schnelle Dunkelheit die Bewegungsmöglichkeiten im Vergleich zum Sommer einschränkt. Die Pferde sind generell nicht so lange draußen und bewegen sich auf dem Matschpaddock ungern und oft sind die Reitmöglichkeiten nicht so gegeben. Deshalb geben wir hier einige weitere Abnehmtipps:

1. Natürlich ist Bewegung das A und O. Schon regelmäßiges Schrittreiten kurbelt den Stoffwechsel an. Das geht auch im Winter!

2. Genügend Raufutter, darauf abgestimmte Mineralien und ein Salzleckstein sind für Pferde, die keine Höchstleistung bringen müssen, vollkommen ausreichend. Kraftfutter ist tabu. Die Raufutter-Portionen sollten dem Normalgewicht des Pferdes angepasst sein. Pro 100 Kilogramm sind es etwa 1,5 bis 2 Kilo Heu.

3. Das Heu sollte man am besten auf viele kleinere Portionen über den Tag verteilen, und um die Fressdauer zu verlängern und damit den Speichelfluss anzuregen, kann es in Heunetzen gefüttert werden.

4. Muss Ihr Pferd deutlich abspecken, können Sie statt reinem Heu ein Heu- und Strohgemisch für einen gewissen Zeitraum füttern.

5. Auch in Wasser eingeweichtes Heu hat einen reduzierten Energiegehalt.

6. Ebenso ist das Umstellen auf Späne sinnvoll, allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Fresspausen während des Tages vier Stunden nicht überschreiten und auch nachts so kurz wie möglich sind.

Wichtig: Erwarten Sie keine schnellen Erfolge! Der beste Plan fürs Abnehmen ist auch beim Pferd eine gesunde Ernährungsumstellung, die dem Energieverbrauch des Tieres angepasst ist.

Einen guten Hinweis, ob das Pferd zu dick ist, gibt der sogenannte Body Condition Score. Hier geht's zur Erklärung.